Max Mutzke ist sauer. Der Sänger und Songwriter aus dem Südbadischen hätte im November eigentlich einige Konzerte spielen können, es wären für das Corona-Jahr 2020 fast die einzigen gewesen. Und nun das Aus: November-Shutdown für Kunst, Kultur und viele andere Veranstaltungen mit Publikum. Ihm und den meisten anderen Soloselbstständigen brechen seit Monaten die Einnahmen weg. Neuer Shutdown bremst Künstler*innen und Freiberufler aus Simon Hoeness, Pianist aus Mainz, geht es ähnlich. Auch ihn hat der neue Shutdown in einen vorzeitigen Winterschlaf geschickt - der sich wie ein Albtraum anfühlt. Normalerweise kann man ihn buchen für Feiern, Firmenevents, Partys. Ein musikalischer Dienstleister, der seinen Job aber zurzeit nicht ausüben darf. "Man hat uns ausgebremst. Und dann erstmal schlicht vergessen. Aber auch wir haben Familien, Kredite, Mieten zu zahlen", sagt Hoeness. "Und irgendwann kommt der Punkt, wo wir nicht mehr wissen, wie wir das machen sollen." Christian Ruppel, Veranstaltungstechniker aus Worms, hat schon im Frühjahr beschlossen, neue Wege zu gehen. Um in der Krise zu überleben, hat er eine Festivalbühne für Autopublikum in Worms eröffnet. Jetzt, im zweiten Lockdown für seine Branche, kämpft er mit anderen um politische Unterstützung für die vielen, oft freiberuflichen Kulturschaffenden. Kommen die versprochenen Hilfen bei den Kulturschaffenden an? In der Kunst- und Kreativbranche sind in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen beschäftigt. Sie alle sind extrem von den Kontaktbeschränkungen wegen Corona betroffen. Wie geht es ihnen aktuell? Und wie kommen die versprochenen Hilfen der Politik bei ihnen an? Die SWR Reporter Claus Hanischdörfer, Angelika Hensoldt, Eberhard Reuss, Andrea Schäfer und Jürgen Schmidt unternehmen eine Reise durch den Südwesten und treffen Musiker*innen, Tänzer*innen, Schausteller*innen und Veranstaltungstechniker*innen - eine wichtige Branche in der Krise.
(SR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 25.11.2020 (SWR Fernsehen)