Zwei Lastkähne schippern von Berlin nach Waren an der Müritz. Während auf der "Marie" der junge Karl seinem Vater Heinrich zur Hand geht, verbringt auf der "Anne" die eben so hübsche wie temperamentvolle Schiffbaustudentin Anne die Ferien bei ihrem Großvater Hermann. Anne und Karl verlieben sich. Doch die Dickköpfigkeit von Heinrich, der außerdem noch einen überladenen Kahn fährt, macht der jungen Liebe schwer zu schaffen. Der alte Schiffer Heinrich "Hinnerk" Borchert (Alfred Maack) will sich in den 1950er-Jahren in der DDR nicht dem Fortschritt beugen und als privater Schiffseigner mit seinem Lastkahn "Marie" weiterfahren. Er tut es auch für seinen Sohn Karl (Götz George), der es einmal besser haben soll. Aus diesem Grund musste Heinrich eine Hypothek von 30.000 Mark aufnehmen. Um nun mehr Geld zu verdienen, überlädt er sein Schiff mit Zement. Sein alter Freund und Kollege Hermann Vollbeck (Gustav Püttjer) hingegen, Mitglied der Deutschen Schifffahrtsunion, hat diese Sorgen mit seinem Kahn "Anne" nicht. Außerdem leistet ihm seine hübsche Enkelin, die Schiffbaustudentin Anne (Maria Häussler), während ihrer Ferien Gesellschaft. Beide Lastkähne machen sich mit ihrer Ladung auf den Weg von Berlin nach Waren an der Müritz. Begleitet werden sie vom Schleppdampfer "Horst", der von Kapitän Horst Richter (Horst Naumann) gesteuert wird. Die hübsche, muntere Anne zieht zugleich die Aufmerksamkeit von Karl und von Horst auf sich. Während Karl sich ihr eher schüchtern nähert, zieht der flotte Herzensbrecher Horst alle Register seiner Verführungskunst. Anne zieht es aber zu Karl. Das sieht dessen Vater gar nicht gern, denn Karl hat zu arbeiten, zumal es mit dem überladenen Kahn zunehmend Schwierigkeiten gibt. So passiert dann auch bald, wovor alle den alten Schiffer warnten: Der Kahn setzt auf Grund. Karl, der gerade am Steuer ist, wird vom Vater ebenso beschimpft wie Anne. Dank Horsts Schleppkahn kann das Malheur beendet werden. Doch einen Abend später gibt es eine Sturmwarnung. Schiffer Borchert will trotzdem weiter nach Waren, er braucht dringend das Geld. Mit diesem Film knüpfte die DEFA an ihren Publikumserfolg "Kahn der fröhlichen Leute" (1950) an, den Hans Heinrich ebenfalls im Binnenschiffermilieu inszeniert hat. Den Herzensbrecher Horst spielt Horst Naumann und die Rolle des Karl übernimmt Götz George. Das MDR-Fernsehen sendet den Film anlässlich seines 80. Geburtstages. Der gebürtige Berliner bekam schon als 15-Jähriger seine erste kleine Filmrolle, 1953 neben der gleichaltrigen Romy Schneider in "Wenn der weiße Flieder wieder blüht". Durch seine Mitwirkung in Karl-May-Verfilmungen in den 1960er-Jahren wurde er schließlich zu einem Jugendidol. Seinen populärsten Job trat George 1981 an: Zehn Jahre lang ermittelte er als Duisburger Kriminalkommissar Horst Schimanski in der Krimireihe "Tatort". In seiner späteren Karriere wurde er als Charakterschauspieler sowohl in ernsten als auch in satirischen Rollen geschätzt und mehrfach ausgezeichnet. Der Mime starb am 19. Juni 2016 im Alter von 77 Jahren. Zu Ehren des beliebten Schauspielers senden wir am 24.7.18, 12:30 Uhr "Liebe ist die halbe Miete" und am 25. Juli 2018, 12:30 Uhr einen weiteren Film mit ihm: "Liebe versetzt Berge - Alpenglühen 2". Heinrich "Hinnerk" Borchert: Alfred Maack Marie Borchert: Erika Dunkelmann Karl Borchert: Götz George Hermann Vollbeck: Gustav Püttjer Anne Vollbeck: Maria Häussler Bootsmann Ernst, "Flunki": Kurt Schmidtchen Kapitän Horst Richter: Horst Naumann Buttje, Maschinist: Uwe Torsten Eisverkäufer: Walter E. Fuß Ansager bei Modenschau: Heinz Quermann Angestellter des Binnenverkehrsamtes: Hans Wehrl Sekretärin Frl. Schmidt: Alice Prill Kellner: Egon Vogel Zahnarzt: Gustav Stähnisch Assistentin beim Zahnarzt: Waltraud Kogel (77 Min. - Zum 80. Geburtstag von Götz George am 23.07.).
(MDR)
Länge: ca. 80 min.
Original-Kinostart: 22.02.1957 (DDR)
Cast & Crew
- Regie: Hans Heinrich
- Drehbuch: Hans Heinrich, Dieter Noll, Frank Vogel
- Produktion: Werner Dau, Erwin Dräger, Horst Fikowski
- Produktionsfirma: DEFA
- Musik: Gerd Natschinski
- Kamera: Eugen Klagemann, Hans Poppe
- Schnitt: Hildegard Tegener, Ferdinand Weintraub
- Maske: Alfred Fleischert
- Regieassistenz: Hans Georg Thiemt
- Ton: Gerhard Wick