Der Zweite Weltkrieg als eine konkrete Erfahrung ist im Begriff, aus dem Zeitzeugengedächtnis zu verschwinden. Das letzte lebendige Band, das die heutige Zeit noch mit dieser Geschichte verbindet, ist die sogenannte "Flakhelfergeneration". Sie umfasst die Jahrgänge 1926-29, die in den letzten Kriegsjahren von der Schulbank an die Flugabwehrkanonen abkommandiert wurden. Diese Generation ist in Hitlers "Tausendjährigem Reich" aufgewachsen und war von früh an in die Kinder- und Jugendorganisationen des Dritten Reichs eingespannt. Nach 1945 hatten diese Jugendlichen die Chance, ihr Leben noch einmal neu zu beginnen. Anfang aus dem Ende: das ist das Motto dieser Lebensgeschichten und es gilt zugleich auch für den Staats, in dem sie leben. Der Dokumentarfilm zeichnet ein Porträt dieser Generation und lässt sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven ihre gemeinsame Geschichte erzählen. In dieser sehr persönlichen Geschichtsstunde werden Lebensgeschichten und wichtige historische Zusammenhänge anschaulich, packend und berührend vermittelt. Die Filmautorin, Aleida Assmann, war von 1993-2014 Professorin an der Universität Konstanz. Ihre Forschungsthemen sind individuelles und kollektives Gedächtnis, Vergessen und Erinnern nach dem Zweiten Weltkrieg und Generationsidentitäten im 20. Jahrhundert.
(SWR)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.06.2015 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Aleida Assmann
- Drehbuch: Aleida Assmann
- Kamera: Miriam Troescher