Berlin - eine Stadt, die niemals schläft. Und doch steht die Metropole auch für ein Gefühl, das häufig schamhaft verschwiegen wird: Einsamkeit. In der Hauptstadt lebt jeder Dritte allein. Die Einsamkeitsforscher der Republik sprechen von einer zunehmenden "Versingelung". Berlin wird in "Eine einsame Stadt" zur Kulisse und zum Prototypen des Lebens jenseits von Partys und "Hippness". Was verbirgt sich wirklich hinter den Fassaden der Großstadt, wie sehr sind die Menschen wirklich miteinander verbunden? Der Film untersucht ein Gefühl, das vor keiner Generation und keiner Gesellschaftsgruppe Halt macht und sucht nach Antworten auf die Frage, warum sich immer mehr Menschen einsam oder alleine fühlen. Alle suchen nach dem Glück. Gesa, die alleinerziehende Mutter. Thomas, der Künstler, der sich mit 50 fragt, ob er schon zum alten Eisen gehört. Junggeselle Efraim, der mit 86 Jahren immer noch für Frauen schwärmt. Wieslawa, die ihren Mann in der Demenz verschwinden sieht und sich immer einsamer fühlt. Tessa, die als Studentin einfach nicht den Anschluss finden kann und Micha, der nach langen Beziehungen mit Anfang 70 als Witwer Nähe und Zärtlichkeit vermisst. Sie alle eint der Wunsch, dem Leben eine neue Richtung geben zu wollen. Wie erleben sie ihre Situation? Was bewegt sie? Was macht ihnen Hoffnung und wann verlieren sie die Kraft? Der Film porträtiert ganz unterschiedliche Menschen nah und persönlich, ohne je aufdringlich zu sein: Menschen, die sich verändern möchten und solche, die - gewollt oder ungewollt - alleine bleiben. Ein poetischer, berührender Film voller Wärme und Humor, mit Zuneigung zu seinen Protagonisten und voller Nachdenklichkeit.
(MDR)
Aufgrund des zweiten Lockdowns in der Coronapandemie wurde der Kinostart vom 26.11.2020 auf 17.12.2020 verschoben. Als dieser Lockdown verlängert wurde, verschob sich der Start auf den 14.10.2021.
(JN)
Weiterer Titel: Eine einsame Stadt
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 14.10.2021
Deutsche TV-Premiere: 29.08.2022 (arte)
gezeigt bei: MDR Dok (D, 2018)
Cast & Crew
- Regie: Nicola Graef
- Drehbuch: Nicola Graef
- Produktionsauftrag: SWR
- Musik: George Kochbeck
- Kamera: Philip Koepsell, Alexander Rott
- Schnitt: Kai Minierski
- Distribution: Real Fiction