Die junge Lehrerin Odile Langlois tritt ihre neue Stelle in der Grundschule einer französischen Kleinstadt an. Nachdem sie zunächst alle willkommen geheißen haben, stellt sich jedoch schnell heraus, dass Odile so gar nicht in das traditionelle Schulsystem zu passen scheint. Sie ist gegen die "Pädagogik der Spießer", spricht sich gegen strikte Autorität und für die Freiheit ihrer Schüler aus - die sie damit rasch für sich begeistern kann. Ganz im Gegensatz zu einigen Kollegen und Eltern allerdings, die sich bald gegen die junge Frau und ihre unkonventionelle Art des Unterrichtens wenden und alles daran setzen, sie wieder loszuwerden. Doch nicht nur ihre Eigenwilligkeit, sondern auch die brodelnde Gerüchteküche erschweren Odiles Situation: Stimmt es, dass sie bis vor zwei Jahren in einem Sanatorium war? Und wenn ja, warum? Wieso lebt sie in einem Hotel, und wo ist ihre Familie? Bis auf wenige Ausnahmen im Kollegium und den Direktor, der weiter hinter seiner neuen Angestellten steht, reden die anderen Lehrer und Eltern schlecht über sie, denunzieren sie als verrückt und gefährlich. Odile will von all dem erst einmal nichts wissen. Solange sie ihre Schüler an ihrer Seite hat, ist sie zufrieden, und die wollen sie um keinen Preis wieder gehen lassen. Denn in Odile haben sie zum ersten Mal eine Lehrerin gefunden, die sie ernst nimmt und ihnen wirklich zuhört. Als die Situation während eines Schulausflugs dann jedoch außer Kontrolle gerät, sieht sich auch der Rektor gezwungen aktiv zu werden und schickt Odile in Zwangsurlaub. Hat die junge Lehrerin die Kraft, sich für ihre Schüler zurückzukämpfen?...
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Der Regisseur und Drehbuchautor Serge Leroy (1937-1993) fing um 1960 an, für das französische Fernsehen zu arbeiten. In zehn Jahren realisierte er über 100 Fernsehberichte, bis er 1971 mit "Le ciel bleu" sein Filmdebüt gab. Leroys folgende Filme sind so vielseitig wie die Themen, die sie behandeln. Sei es sexuelle Gewalt ("Ein wildes Wochenende", 1975), der Zusammenhang von Wissen und Macht ("Zweifelhafte Karriere", 1985) oder der Kampf zwischen Autorität und Freiheit, wie ihn seine Protagonistin in "Blaue Hefte" austrägt. Die Filme haben eines gemeinsam: Sie nehmen sich politisch und gesellschaftlich relevanter Themen an.
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Länge: ca. 85 min.
Cast & Crew
- Regie: Serge Leroy
- Drehbuch: Michel Jestin, Serge Leroy
- Produktion: Christine Gouze-Renal, Progéfi, France 2
- Produktionsfirma: Taurus Film, Canal+
- Musik: Olivier Meston
- Kamera: Andre Domage
- Schnitt: François Ceppi