Ethel Saxton hat ihren Ehemann im Affekt getötet und steht nun vor Gericht. In einem bewegenden Plädoyer versucht sie dem Gericht, der Jury und den Zuschauern, unter denen sich auch der Journalist Bob Nolan befindet, zu erläutern, wie sehr sie ihren Mann geliebt und dass sie nichts mehr gefürchtet habe, als dass er sie verlassen könnte. Es war eine toxische Beziehung zwischen ihr und einem gewissenlosen, untreuen Mann, der sie verachtete und die Absicht hatte, sie zu verlassen. Er hat die Ersparnisse beider abgehoben, um mit einer anderen Frau durchzubrennen. Die Geschworenen unter dem Vorsitz von Edward Weldon müssen über die Schwere des Vergehens befinden und sprechen die Angeklagte am Ende schuldig, die Tat vorsätzlich begangen zu haben, da sie zugibt, das abgehobene Geld nach der Tötung ihres Ehemanns an sich genommen zu haben. Ethel Saxton wird zum Tod verurteilt. Unter den Zuschauern des Prozesses befindet sich auch Stella, Weldons Tochter, die ihrerseits überzeugt ist, dass die Verurteilte die Tat aus Leidenschaft beging und daher die Todesstrafe nicht verdient hat. Vier Monate später soll das Urteil vollstreckt werden. Die öffentliche Meinung steht dem Urteil der Geschworenen-Jury entgegen und setzt Weldon zu. Dieser will davon nichts wissen in der Überzeugung, dem Gesetz gegenüber seine Pflicht getan zu haben. Für eine gute Story will Bob Nolan in Weldons Nähe gelangen. Von dessen Schwiegersohn Joe Biggers lässt er sich unter einem Vorwand inkognito ins Haus einschleusen. Immer wieder spricht er Weldon auf den Fall an, auch als Besuch da ist, mit dem sich Weldon beim Kartenspiel die Zeit vertreibt. Im Hintergrund lassen Joe und Nolan ein Radio eingeschaltet, da in einer Sondersendung live von Saxtons Hinrichtung berichtet werden soll. Auf diese Weise will Nolan eine Reaktion von Weldon erzwingen. Dieser weicht jedoch nicht von seiner harten Linie ab. Kurz vor Mitternacht verlässt Stella Weldon das Haus, um ihren Liebhaber Gar Boni zu treffen. Sie hatte ihn anfangs des Prozesses kennengelernt und will sich nun von ihm verabschieden, da er für mehrere Monate nach Chicago geht. Als Boni ihr sagt, dass es vorbei sei und er Schluss mit ihr mache, wird Stella schlagartig klar, dass sie für ihn nur ein Spielzeug war und er nie ernste Absichten hatte. Und dass zu dem Zeitpunkt, da sie glaubt, schwanger von ihm zu sein. Um Punkt Mitternacht spitzt sich die Lage zu: Als im Radio Saxtons Hinrichtung live übertragen wird, gibt sich Nolan als Journalist zu erkennen. Und tatsächlich lässt sich Weldon daraufhin zu einem Gefühlsausbruch hinreißen. Er äußert sich gegenüber der vor seinen Haus versammelten Meute und stellt nochmals klar, dass er wieder so handeln würde, wenn das Gesetz es erfordere. Zur selben Zeit wird Gar Boni erschossen. Kurze Zeit später kommt Stella mit dessen Pistole zurück nach Hause und bezichtigt sich selbst des Mordes. Auch Nolan hat etwas beobachtet und bietet an, die Sache mit seiner Story in der Zeitung zu bereinigen. Stella gibt ihre Schuld zu und nimmt dabei in Kauf, wie Ethel Saxton auf dem elektrischen Stuhl zu enden. Ihr Vater fühlt sich hin- und hergerissen. Zum einen kann er nicht lügen, weil er damit das Gesetz verraten würde, zum anderen will er seine Tochter nicht opfern. Auf Anraten Nolans ruft er den Bezirksstaatsanwalt zu sich, der kurze Zeit später erscheint. Dieser lässt Stella noch einmal genau erzählen, was sich zugetragen hat. Am Ende schlussfolgert der Staatsanwalt, dass Stella den Mord gar nicht begangen haben kann. Sie habe sich nur eingebildet selbst geschossen zu haben, da sie von Trauer, Eifersucht und Liebe aufgewühlt und einem Nervenzusammenbruch nahe war und sich dann mit Ethel Saxton identifiziert habe. Und so wird ein Szenario erfunden, in dem Gar Boni bei einer Schießerei aus einem vorbeifahrenden Auto der Gangland-Szene getroffen wurde. Es sei wahrscheinlich so, dass dieser Fall nie aufgeklärt werden könne. Stella Weldon kommt ungeschoren davon.
(Dieser Text basiert auf dem Artikel Call It Murder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)
Länge: ca. 73 min.
Original-Kinostart: 07.03.1934 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Chester Erskine
- Drehbuch: Chester Erskine, Paul Sifton, Claire Sifton
- Produktion: Chester Erskine
- Musik: Victor Alix, R.H. Bassett
- Kamera: William O. Steiner, George Webber
- Schnitt: Leo Zochling