Der Bankrott seiner Familie, die zur Oberschicht von Rio de Janeiro gehört, stellt das Leben des 17-jährigen Jean auf den Kopf. Seine Eltern möchten die Kinder schützen und ihre finanzielle Lage um jeden Preis verheimlichen. Doch Jean wird schon bald klar, dass ihr Chauffeur, der ihm sehr am Herzen liegt, nicht einfach nur zwei Wochen im Urlaub ist und sich auch die Autosammlung seines Vaters nicht ohne Grund dezimiert. Von nun an muss er den Weg zur Privatschule mit dem Bus bewältigen. Dort wird er von einem Mitschüler schikaniert, denn Jeans Vater schuldet dessen Vater eine große Summe Geld. Zu Hause herrscht ebenfalls eine angespannte Stimmung. Als Jean auch noch die brasilianisch-japanische Luiza mit zum Essen bringt, treten die eingefahrenen Strukturen und Vorurteile der ehemals reichen Familie zutage. Jean versucht sich immer mehr von den Ketten seiner strengen und überbehütenden Familie loszureißen, um sich selbst und die echte Welt besser kennenzulernen. Der Bankrott scheint dabei zugleich sein Segen und Fluch zu sein. [Zusatzinfo]: Regisseur Fellipe Gamarano Barbosa ereilte in jungen Jahren ein ähnliches Schicksal wie das Jeans. Seine Familie stand 2003 vor dem Bankrott, als er an der Columbia University in New York studierte. Das Drehbuch zu "Casa Grande" zu schreiben war seine Art, die Geschehnisse zu verarbeiten, indem er sich vorstellte, er hätte zu jenem Zeitpunkt bei seiner Familie gelebt. Der Film wurde auf vielen Festivals gezeigt und mit insgesamt zehn Preisen ausgezeichnet.
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Länge: ca. 108 min.
Deutsche TV-Premiere: 13.09.2017 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Fellipe Barbosa
- Drehbuch: Fellipe Barbosa, Karen Sztajnberg
- Produktion: Iafa Britz, Migdal Filmes
- Musik: Victor Camelo, Patrick Laplan
- Kamera: Pedro Sotero
- Schnitt: Nina Galanternick, Karen Sztajnberg