Die NATO zog in Afghanistan in den Krieg. Daraus entwickelte sich ein 20 Jahre dauernder Einsatz, der in einer Niederlage endete. Dieser sinnlose Krieg kostete Tausende das Leben. Vieles lief schief, klagen Experten. Weder war der Einsatz für die Soldaten der Bundeswehr klar definiert, noch wurden notwendige Kräfte und Mittel dafür eingesetzt. Und es fehlte eine "Exitstrategie" - wie das Chaos am Flughafen Kabul dann offenbarte. Mit der Operation "Enduring Freedom" begann am 7. Oktober 2001 der "Krieg gegen den Terror" in Afghanistan. Er sollte zum längsten Krieg werden, an dem die USA und ihre Verbündeten je teilgenommen haben. Die Bilanz für die Bundeswehr fällt nicht gut aus: 59 deutsche Soldaten starben am Hindukusch. Hunderte kehrten als Kriegsversehrte zurück, Tausende gelten als psychisch verwundet. Und dann die Kosten: Insgesamt habe die Bundesregierung mehr als 17 Milliarden Euro ausgegeben. Darin enthalten sind die Kosten für den Bundeswehreinsatz und Geld, das für den Wiederaufbau, für politische Unterstützung und weitere Hilfen gezahlt wurde. Das Ende ist bekannt: Übereilt und ohne erkennbare Strategie verließen die Truppen Afghanistan. Die alten Kräfte, die eigentlich bekämpft werden sollten, waren plötzlich wieder alle da - so, als hätte es nie einen Krieg gegeben. Der Versuch der Vereinigten Staaten, gemeinsam mit der NATO und auch der Bundesrepublik Deutschland das Land zu befrieden, wieder aufzubauen und demokratische Strukturen zu schaffen, gilt als gescheitert. Dafür bezahlte auch das Land Afghanistan einen hohen Preis: Zehntausende Zivilisten und circa 70 000 afghanische Sicherheitskräfte kamen ums Leben. Wie konnte es so weit kommen? War der Einsatz deutscher Soldaten völlig sinnlos? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Der Film beschäftigt sich mit Hintergründen und zieht eine Bilanz eines Krieges, der wahrscheinlich nur Verlierer hervorgebracht hat.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 16.12.2021 (ZDFmediathek)
Deutsche TV-Premiere: 21.12.2021 (ZDFinfo)
Cast & Crew
- Drehbuch: Steffen Mayer
- Produktionsfirma: eyeconic works GmbH
- Kamera: Oliver Hans Wolf