Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Andrej Dmitrijewitsch Sacharow Mitglied einer Forschungsgruppe zur Entwicklung der sowjetischen Atomwaffen. Dank seiner Arbeit verfügte die UdSSR mit der 1953 gezündeten ersten Wasserstoffbombe über das Instrument zur Sicherung ihrer Position im Gleichgewicht des Schreckens. Sacharow wurde in seiner Heimat als "Vater der sowjetischen H-Bombe" mit Ehrungen überhäuft. Doch immer stärker beunruhigten den Physiker die Folgen seiner Arbeit für die Zukunft der Menschheit, und er versuchte, auf die Gefahren des atomaren Wettrüstens aufmerksam zu machen. Ein Teilerfolg war, dass auch sein Land 1968 den Nichtverbreitungsvertrag für Atomwaffen unterzeichnete. In den 70er Jahren nutzte Sacharow sein hohes Ansehen als Wissenschaftler, um ein "Komitee zur Durchsetzung der Menschenrechte und zur Verteidigung politisch Verfolgter" zu gründen. Zunehmend engagierte er sich für die Verteidigung von Dissidenten. Doch seine 1975 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Bemühungen machten ihn in der Sowjetunion zum "Staatsfeind Nummer eins". Wegen der Kritik an den Behörden seines Landes verlor er 1979 seine Privilegien, wurde seiner Ämter enthoben und nach Gorki verbannt. Dort lebte er bis 1986 unter strenger KGB-Überwachung. Sacharows Verteidigung der Menschenrechte und der persönlichen Freiheit machte ihn als Wissenschaftler und Politiker zu einer Symbolfigur des zeitgenössischen Humanismus.
(arte)
Länge: ca. 95 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.02.2010 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Iossif Pasternak