Die junge Französin Mellie wird von einem unbekannten, maskierten Mann in ihrem eigenen Haus überfallen und vergewaltigt. Sie erschießt ihn in Notwehr und wirft seine Leiche ins Meer. Kurz darauf taucht bei ihr ein Amerikaner auf, der scheinbar alles über sie, den Fremden und die Tat weiß. Offenbar will er Mellie erpressen, er nistet sich bei ihr ein und setzt sie massiv unter Druck. Es beginnt ein unerbittliches Psycho-Duell. Mélancolie Mau, genannt Mellie, lebt in einem kleinen Ort an der französischen Mittelmeerküste, dort kommt an einem Regentag ein fremder Mann an. Er hat eine auffallende rote Tasche bei sich, als Mellie ihn zum ersten Mal sieht. Bald merkt sie, dass er ihr folgt. Schließlich überfällt er sie in ihrem Haus; mit einer Strumpfmaske über dem Gesicht fesselt und vergewaltigt er sie. Nachdem er von ihr abgelassen hat, befreit sie sich von ihren Fesseln und will eigentlich die Polizei anrufen, doch aus Angst vor ihrem eifersüchtigen Ehemann Tony und den Verhören bei der Polizei tut sie es nicht. Kurz darauf merkt sie, dass der Fremde noch im Haus ist - sie erschießt ihn in Notwehr. Sie beseitigt alle Spuren des Überfalls und wirft die Leiche ins Meer. Als sie zurückkommt, droht ihr Tony, der von einer Dienstreise zurückgekehrt ist und wütend ist, weil sie fort war, Schläge an. Auch ihm verschweigt sie, was geschehen ist. Bei einer Hochzeitsfeier am nächsten Tag, taucht bei Mellie ein Amerikaner auf, der sich Harry Dobbs nennt. Er scheint alles über sie, die Tat und den Toten zu wissen. Er nistet sich bei ihr ein und setzt sie massiv unter Druck. Mellie versucht herauszufinden, wer Dobbs wirklich ist und was er mit dem Fremden zu tun hatte. Es beginnt ein unerbittliches psychologisches Duell. "Der aus dem Regen kam" von Meisterregisseur René Clement ("Verbotene Spiele", 1952; "Nur die Sonne war Zeuge", 1960) wurde 1971 mit dem Golden Globe für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. Die Kritik bescheinigte dem meisterhaften Psycho-Thriller Hitchcock'sche Qualitäten, denn das Drehbuch des renommierten französischen Kriminalautors Sébastien Japrisot konzentriert sich vor allem auf das psychische Duell von Mellie und Dobbs. In kammerspielartiger Intensität schaffen Marlene Jobert und Charles Bronson eine nahezu schmerzhafte Spannung, die über den ganzen Film trägt: subtil vermittelt sich dem Zuschauer, dass Dobbs in Wahrheit nicht so selbstsicher ist, wie er sich gibt und Mellie nicht so zerbrechlich, wie sie gegenüber den Männern wirkt. Es ist konsequent, dass der Name des Vergewaltigers McGuffin lautet - Hitchcock nannte so ein dramaturgisches Mittel, das den Anstoß zu einer Handlung gibt, ohne danach selbst noch von besonderem Interesse zu sein. Es geht nicht um das einzelne Verbrechen, sondern den Psychokrieg, dem die weibliche Protagonistin von allen Männern in ihrer Umgebung ausgesetzt wird und ihre Selbstbehauptung darin. "Geschickt ausgetüftelter Psycho-Thriller; Gefühle, Haltungen und Vorgänge sind kühl und sparsam motiviert und intensiv in Szene gesetzt." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 29.10.1970
Original-Kinostart: 21.01.1970 (F)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: René Clément
- Drehbuch: Sébastien Japrisot, Lorenzo Ventavoli
- Produktion: Serge Silberman, Michel Breuil, Jean Lara, Ulrich Picard, Greenwich Film Productions, Medusa Produzione
- Musik: Francis Lai
- Kamera: Andréas Winding, Pierre Guffroy
- Schnitt: Françoise Javet
- Maske: Jacqueline Pipard
- Regieassistenz: Jacques Bourdon, Georges Grod, Renaud Walter
- Ton: Noëlle Balenci