1991 drehten die Autoren Thomas Schadt und Reiner Holzemer die Reportage "Der Autobahnkrieg". Sie fuhren mit unterschiedlichen Fahrern auf der Autobahn, beobachteten und stellten Fragen. Verwoben mit Polizeivideos sowie Beobachtungen an verschiedenen Unfallorten auf der Autobahn entstand eine Art Psychogramm des deutschen Autofahrers. Bei seiner Erstausstrahlung 1992 erregte der Film großes Interesse, die Resonanz war überwältigend. "Der Autobahnkrieg" wurde 1993 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und wurde seitdem vielfach im Fernsehen ausgestrahlt. 20 Jahre danach begleiteten die Filmemacher erneut mit der Kamera Fahrer auf deutschen Autobahnen. Sie begleiteten Einsätze der Autobahnpolizei und arbeiteten wieder mit Polizeivideos von Rasern, Geisterfahrern und Unfällen. Das Ergebnis: ein aktuelles und spannendes Psychogramm deutscher Autofahrer. Was hat sich in den 20 Jahren seit dem ersten Film über den "Autobahnkrieg" verändert? Der Film macht deutlich, dass die Autobahnen heute zwar besser ausgebaut, die Autos sicherer geworden sind, die charakterliche Entwicklung der Autofahrer aber erschreckend auf der Stelle tritt. Dichtes, aggressives Auffahren, Drängeln und Rasen stehen heute genauso auf der Tagesordnung wie vor 20 Jahren. Dabei scheint dem Egoismus des Einzelnen auf deutschen Autobahnen trotz Tempolimits und Verkehrsregeln keine Grenzen gesetzt zu sein. "Der Autobahnkrieg - Damals und heute" verwebt altes und neues Material zu einer Zwiesprache der Autofahrer 1991 und 2012. Entstanden ist ein spannendes und hochaktuelles Gesellschaftsporträt, das eindrucksvoll dokumentiert, dass sich (Automobil-)Technik schneller fortentwickelt als die Menschen, die diese bedienen.
(SWR)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 30.09.2013 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Thomas Schadt, Reiner Holzemer
- Drehbuch: Thomas Schadt, Reiner Holzemer