Im März 1953 heiratet der Bibliothekar Lin Shaolong in Peking die junge Lehrerin Chen Shujuan. Sie bekommen einen kleinen Sohn, der seinen Vater früh verliert, als Shaolong aus politischen Gründen in ein Arbeitslager deportiert wird und dort stirbt. Die junge Witwe heiratet noch zweimal, doch beide Männer werden ebenfalls Opfer folgenschwerer Umwälzungen.
Als Lin Shaolong (Pu Quanxin) und Chen Shujuan (Lu Liping) 1953 heiraten wollen, müssen sie die Hochzeit wegen Stalins Tod um zehn Tage verschieben. Zur Trauungszeremonie gehört die Verbeugung vor dem Porträt Maos und ein Loblied auf die Segnungen des Sozialismus. In Tietou (auf verschiedenen Altersstufen nacheinander dargestellt von Yi Tian, Zhang Wenyao und Chen Xiaoman) wird ihnen ein kleiner Sohn geboren. Er ist noch keine vier Jahre alt, als sein Vater als so genannter Rechtsabweichler in ein Arbeitslager verschickt wird, von dort bekommt seine Frau später die Nachricht, dass er tödlich verunglückt ist. Sein Freund Li Goudong (Li Xuejian) fühlt sich mitschuldig an Shaolongs Schicksal und bemüht sich um die junge Witwe und den kleinen Sohn. Nach drei Jahren heiratet ihn Shuyan, verliert aber auch ihn bald wieder. Agitation, wirtschaftliche Rückschläge als Folgen verfehlter politischer Experimente und schlechte Ernten bestimmen das Los der Bevölkerung. Shujuan heiratet auf Drängen ihrer Schwester schließlich den Funktionär Lao Wu (Guo Baochang). Ihr Sohn tut sich schwer damit, dennoch ist es auch für ihn ein Schock, als der Stiefvater bei Ausbruch der Kulturrevolution auch ein Opfer der aufgehetzten Rotgardisten wird ...
Als Lin Shaolong (Pu Quanxin) und Chen Shujuan (Lu Liping) 1953 heiraten wollen, müssen sie die Hochzeit wegen Stalins Tod um zehn Tage verschieben. Zur Trauungszeremonie gehört die Verbeugung vor dem Porträt Maos und ein Loblied auf die Segnungen des Sozialismus. In Tietou (auf verschiedenen Altersstufen nacheinander dargestellt von Yi Tian, Zhang Wenyao und Chen Xiaoman) wird ihnen ein kleiner Sohn geboren. Er ist noch keine vier Jahre alt, als sein Vater als so genannter Rechtsabweichler in ein Arbeitslager verschickt wird, von dort bekommt seine Frau später die Nachricht, dass er tödlich verunglückt ist. Sein Freund Li Goudong (Li Xuejian) fühlt sich mitschuldig an Shaolongs Schicksal und bemüht sich um die junge Witwe und den kleinen Sohn. Nach drei Jahren heiratet ihn Shuyan, verliert aber auch ihn bald wieder. Agitation, wirtschaftliche Rückschläge als Folgen verfehlter politischer Experimente und schlechte Ernten bestimmen das Los der Bevölkerung. Shujuan heiratet auf Drängen ihrer Schwester schließlich den Funktionär Lao Wu (Guo Baochang). Ihr Sohn tut sich schwer damit, dennoch ist es auch für ihn ein Schock, als der Stiefvater bei Ausbruch der Kulturrevolution auch ein Opfer der aufgehetzten Rotgardisten wird ...
(MDR)
Tian Zhuangzhuangs bewegende Geschichte einer Familie, gesehen aus der Perspektive eines heranwachsenden Jungen, ist ein sehr persönlicher Film über menschliches Dulden und Leiden, heraufbeschworen durch maoistische Experimente in der Volksrepublik China in den Jahren nach dem Tod Stalins bis zum Ausbruch der Kulturrevolution. „Der blaue Drachen“ wurde 1993 auf dem Filmfestival von Tokio mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, in China jedoch sofort nach Fertigstellung verboten. Tian Zhuangzhuang („Der Pferdedieb“) gehört wie Chen Kaige (u.a. „Die Weissagung“, „Lebe wohl, meine Konkubine“) und Zhang Yimon (u.a. „Rotes Kornfeld“, „Judan“) zu jenen Regisseuren der „Fünften Generation“ des post-maoistischen Kinos, deren Filme Chinas „neue Welle“ seit Mitte der Achtzigerjahre weltweit Bedeutung verschafften. Inzwischen prägt eine neue „Sechste Generation“ das chinesische Kino. Ihre Filme definieren sich über Schlüsselbegriffe wie „unabhängig, direkt, billig“ - eine digitale Revolution.
(MDR)
Länge: ca. 130 min.
Internationaler Kinostart: 12.09.1993
Kostenlose Start- und Streambenachrichtigung:
Cast & Crew
- Regie: Tian Zhuangzhuang
- Drehbuch: Mao Xiao
- Produktion: Yongping Chen, Guiping Luo
- Musik: Yoshihide Ôtomo
- Kamera: Hou Yong
- Schnitt: Qian Lengleng