Originalpremiere: 2015
Deutsche TV-Premiere: 13.02.2017 (arte)
Judäa: Eine karge Wüstenlandschaft wird vom Rauschen des Windes und dem Zirpen der Grillen erfüllt, als ein Mann mit letzter Kraft einen Berggipfel erklimmt. Es ist Judas, der den nach einer langen Askese entkräfteten Jesus dort oben abholt und auf seinem Rücken den Berg hinunterträgt. Nachdem Jesus im Fluss gebadet hat, bricht er zusammen mit Judas nach Jerusalem auf. Auf ihrem Weg werden die beiden von jubelnden und singenden Kindern begleitet und überall mit offenen Armen empfangen. Nach und nach wird die Anhängerschar um Jesus von Nazareth immer größer. Judas sorgt sich jedoch um die Sicherheit seines Messias. Denn als Jesus die Tempelverkäufer verjagt, zieht er den Argwohn der Priester und der römischen Besatzungsmacht auf sich … Regisseur Rabah Ameur-Zaïmeche rehabilitiert in seinem fünften Spielfilm den als Verräter stigmatisierten Judas und zeigt ihn als loyalen und aufopferungsbereiten Freund. Er sagt dazu: "Judas war zu lange die symbolische Figur des Antisemitismus." Gedreht wurde der Film in der atemberaubend kargen Wüstenlandschaft Algeriens mit ihren bizarren Felsformationen, die durch von Palmen gesäumte Oasen unterbrochen werden. Als visuelle Inspirationsquelle dienten Werke von Caravaggio und Rembrandt. "Der Fall Judas" läuft im Rahmen des ARTE-Schwerpunkts zur Berlinale.
(arte)