Deutsche TV-Premiere: 18.03.2003 (arte)
In einer kleinen kargen Siedlung inmitten der trockenen Steppenlandschaft Tadschikistans lebt der Volksschullehrer Muallim. Er ist ein guter, geduldiger Lehrer, dem es Freude macht, den Kindern Wissen zu vermitteln, und er gerät ins Schwärmen, wenn er ihnen Geschichten aus alter Zeit erzählen kann. So weiß er zu berichten, dass ein Greis das Heer Alexanders in schier aussichtsloser Lage einmal vor dem grausamen Tod durch Verdursten bewahrt hat. Er gab ihnen den Rat, einen Klecks Honig auf einen Stein zu geben und zu warten, bis eine Biene käme, um den Honig zu essen. Davon würde sie bald durstig werden und man brauche ihr nur einen Faden ans Bein zu binden, um ihren Flug zu verfolgen, der sie mit Sicherheit zur nächstgelegenen Wasserstelle führen würde.
Muallim wohnt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in einem bescheidenen Haus neben dem prachtvollen Bau eines reichen Händlers. Im Dorf gibt es keine Kanalisation, und der Nachbar hat seine Latrine direkt an die Mauer zu Muallims Hof gebaut. Muallim sucht den Nachbarn auf und bittet ihn, seine Latrine zu verlegen, wird aber von den Leibwächtern des Mannes sogleich des Hofes verwiesen. Auch der Bürgermeister weist ihn ab und beruft sich auf die neuen Gesetze, die eine Unantastbarkeit des Privateigentums garantieren. Da fasst Muallim den Entschluss, auch eine Latrine zu errichten, die direkt an die Mauer des Nachbarn reicht. Doch der Nachbar schüttet nachts die Grube immer wieder zu. Muallim gibt nicht auf und verbringt seine Nächte im Freien neben der Grube. Er gräbt weiter, immer tiefer, fleißig unterstützt von seinem Sohn. In der Fantasie des Jungen entsteht das Traumbild eines Goldschatzes, auf den sie beim Graben bald treffen würden. Doch sie finden etwas weitaus Wertvolleres: Sie stoßen auf eine Wasserader und bald sprudelt klares Quellwasser aus der Tiefe empor.
Muallim wohnt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in einem bescheidenen Haus neben dem prachtvollen Bau eines reichen Händlers. Im Dorf gibt es keine Kanalisation, und der Nachbar hat seine Latrine direkt an die Mauer zu Muallims Hof gebaut. Muallim sucht den Nachbarn auf und bittet ihn, seine Latrine zu verlegen, wird aber von den Leibwächtern des Mannes sogleich des Hofes verwiesen. Auch der Bürgermeister weist ihn ab und beruft sich auf die neuen Gesetze, die eine Unantastbarkeit des Privateigentums garantieren. Da fasst Muallim den Entschluss, auch eine Latrine zu errichten, die direkt an die Mauer des Nachbarn reicht. Doch der Nachbar schüttet nachts die Grube immer wieder zu. Muallim gibt nicht auf und verbringt seine Nächte im Freien neben der Grube. Er gräbt weiter, immer tiefer, fleißig unterstützt von seinem Sohn. In der Fantasie des Jungen entsteht das Traumbild eines Goldschatzes, auf den sie beim Graben bald treffen würden. Doch sie finden etwas weitaus Wertvolleres: Sie stoßen auf eine Wasserader und bald sprudelt klares Quellwasser aus der Tiefe empor.
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Djamshed Usmonow hat diese wunderbare filmische Parabel in seinem Heimatort unter abenteuerlichen Bedingungen im vom Krieg verwüsteten Tadschikistan gedreht. Unterstützt wurde er dabei von dem jungen Koreaner Min Biong-Hun, wie Usmonow Absolvent der Moskauer Filmakademie. Schnörkellos und bedächtig, mit viel natürlichem Licht und distanzierten Kamerapositionen weben die Filmemacher ihre orientalische Geschichte. Trotz der politischen Metapher für die Höhen der Macht und die Niederungen der Ohnmacht erzählen die Regisseure die Dorflegende, die auf einer wahren Begebenheit aus dem Leben von Usmonows Großvater basieren soll, ohne moralisch erhobenen Zeigefinger und Sozialpathos. Vielmehr erzeugen sie durch Humor und einen leicht ironischen Unterton Zuneigung für die in ihrer Harschheit schon fast skurrilen Dorfbewohner. "Der Flug der Biene" ist eine der bemerkenswertesten Produktionen der neuen Welle im zentralasiatischen Kino und wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet.
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