Eulen gelten als Symbol für Weisheit, als Meister des lautlosen Flugs und als ausgeklügelte Jäger. Lange Zeit standen sie allerdings auch in dem Ruf, Boten des Todes zu sein, und sie wurden gnadenlos verfolgt. Die Dokumentation von Istvan Nadaskay zeigt, dass dieser schlechte Ruf eher auf Irrtümern und Aberglauben denn auf Tatsachen beruht. Der Filmemacher lüftet die letzten Geheimnisse dieses mysteriösen Vogels und begleitet die Suche eines Schleiereulenweibchens nach einem neuen Lebensraum. Ihr Heim, ein altes Haus, wurde abgerissen. Jede Begegnung, die das Schleiereulenweibchen mit einer anderen Eulenart macht, offenbart eine neue Geschichte. So trifft sie im Nationalpark Neusiedler See auf eine Sumpfohreule, die sich gegen Störche und Goldschakale durchsetzen muss. Im nördlichen Niederösterreich trifft sie auf einen Wald- und Habichtskauz und schließlich auf einen Uhu. Die Reise der Schleiereule endet mit einem Happy End: Letztlich findet sie ein neues Revier, trifft auf Artgenossen und bekommt sogar Nachwuchs. Die Dokumentation bietet einen Überblick über verschiedene Eulenarten in Europa. Immer wieder prallen die Interessen von Menschen und Eulen aufeinander. Intensive Agrarwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden haben die Population vieler Eulenarten dezimiert. Doch Eulen üben als Schädlingsvertilger einen positiven Einfluss auf das ökologische Gleichgewicht aus. Aus diesem Grund gibt es auch mehrere Wiederansiedlungsinitiativen.
(arte)
Mit Hilfe modernster Slow-Motion-Technik lüftet Regisseur Nadaskay das Geheimnis des lautlosen Flugs und die ausgeklügelten Überlebensstrategien der heimischen Eulenarten, von denen einige akut vom Aussterben bedroht sind. Nicht zuletzt beleuchtet seine Dokumentation die Eule als mythisches Wesen. Eulen wurden bereits in der Jungsteinzeit dargestellt, und sie spielen eine große Rolle in Mythologie und Märchen, etwa als Boten der Finsternis.
(ORF)
Länge: ca. 50 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.12.2013 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Istvan Nádáskay
- Drehbuch: Istvan Nádáskay, Josef Peter Glanz, Elisabeth Korinek-Schönthal, Petra Thorbrietz
- Produktion: Interspot Film, Roman Landauer, Gabriele Wistawel
- Produktionsauftrag: ARTE
- Musik: Andy Baum, Dés László
- Kamera: Istvan Nádáskay
- Schnitt: Werner Müller
- Szenenbild: Ulrike T. Tomasch