Dieser dokumentarische Spielfilm begleitet Norman Winther, einen der letzten "echten" Trapper, durch die Wildnis Kanadas. Geschildert wird ein volles Jahr im Leben des Naturburschen, der mit seiner indianischen Frau in einer Blockhütte inmitten der endlosen kanadischen Wälder zu Hause ist. Das Paar lebt von der Jagd und vom Pelzhandel, wobei Winther sich nicht als Ausbeuter der Natur betrachtet, sondern als Teil eines ganzheitlichen Öko-Systems. Durch die fortschreitende Abholzung der umliegenden Wälder wird das Paar schließlich gezwungen, sich ein neues Revier zu suchen. Man kennt sie eigentlich nur aus Wildwestfilmen, aber im hohen Norden Kanadas gibt es sie noch: Trapper - Männer, die die Wildnis zu ihrer Heimat gemacht und sich abseits der Zivilisation eine Existenz geschaffen haben. Einer von ihnen ist Norman Winther. Im Yukon-Territorium, in Kanadas Nordwesten führt er mit seiner Frau, einer Indianerin namens Nebraska (May Loo), ein betont einfaches, zufriedenes Leben. Das Paar wohnt in einer kargen Blockhütte und besitzt ansonsten kaum mehr als ein Kanu, einen Hundeschlitten, ein paar Pferde und eine Handvoll Huskies. Wie ein moderner Davy Crockett lebt Winther von der Jagd und vom Pelzhandel - dafür reist er gelegentlich nach Dawson City, der nächstgelegenen Stadt. Winther betont, dass er die ihn umgebende Natur nicht gewinnbringend ausbeutet, sondern sich als Teil des Ökosystems begreift, dem er sich durch seine bescheidene Lebensweise so gut wie möglich anzupassen versucht. Allerdings bedroht die fortschreitende Rodung der umliegenden Wälder die Existenz der Winthers: Je dünner der Wald, desto schlechter verlaufen die Jagdsaison und der Pelzhandel. Schließlich bleibt Norman und Nebraska keine Wahl mehr, als sich ein neues Zuhause zu suchen. Ohne fremde Hilfe beginnen sie in ihrem neuen Revier mit dem Bau einer Blockhütte - und obwohl es noch Sommer ist, müssen sie sich beeilen, um das Haus noch vor dem Einbruch des kalten kanadischen Winters fertigzustellen. Als Norman in Dawson City letzte Baumaterialien besorgt, bekommt er von einem Freund einen neuen Schlittenhund geschenkt, war sein treuester Leithuskie doch bei einem Unfall ums Leben gekommen. Zunächst ist der erfahrene Trapper von dem Hund wenig begeistert - bis das intelligente Tier ihm kurz darauf in einer gefährlichen Situation das Leben rettet. Mit dem dokumentarischen Spielfilm "Der letzte Trapper" gelang dem französischen Abenteurer, Schriftsteller und Filmemacher Nicolas Vanier ein packendes Natur- und Charakter-Porträt. In atemberaubenden Bildern schildert der Film den Alltag von Norman Winther. Dieser ist einer der letzten Trapper und spielt sich hier selbst - und wenngleich einige Situationen inszeniert sind, bleibt der Film stets hautnah an der Lebensrealität Winthers und seiner Frau Nebraska. und andere.
(MDR)
Länge: ca. 97 min.
Deutscher Kinostart: 05.01.2006
Internationaler Kinostart: 15.12.2004
Cast & Crew
- Regie: Nicolas Vanier
- Drehbuch: Nicolas Vanier
- Musik: Krishna Levy
- Kamera: Thierry Machado