Es war wie ein Fanal - die Selbstverbrennung des evangelischen Pfarrers Oskar Brüsewitz im Jahre 1976. Ein flammender Protest gegen die politische Unterdrückung in der DDR und die atheistische Erziehung junger Menschen. Für die SED-Machthaber und die gleichgeschaltete Presse war Brüsewitz ein Geisteskranker. In der evangelischen Kirche löste die Selbstverbrennung heftige Diskussionen aus: Wie weit sollte man sich dem staatlichen Druck beugen? Heute erscheint Pfarrer Brüsewitz wie ein Vorläufer der friedlichen Revolutionäre von 1989, die bei Montagsdemonstrationen, mit Kerzen und Gebeten das DDR-System ins Wanken brachten. Anhand von Quellenmaterial, das zum Teil erst nach der Wende zugänglich wurde, beleuchtet der Film Vorgeschichte und Hintergründe des spektakulären Selbstmordes. Er zeichnet ein differenziertes Bild des Pfarrers, der auch in seiner Kirche als eigenwilliger Kopf galt. Und er macht das Innenleben und die Stimmung in der damaligen DDR anschaulich. Der Film - ein spannendes Zeitdokument - wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet...
(rbb)
