Weiterer Titel: Der Untergang der 'Lusitania'
Originalpremiere: 12.05.2007
Deutsche TV-Premiere: 28.12.2008 (Das Erste)
Länge: ca. 90 min.
Es war ein Schock, der die Welt erschütterte: die Versenkung des britischen Passagierdampfers "Lusitania" am 7. Mai 1915 durch ein deutsches U-Boot. In nur 18 Minuten versank das gigantische Schiff mitten am Tag vor der Südküste Irlands. 1.198 Menschen ertranken, weit mehr als die Hälfte der Besatzung und der Passagiere, Frauen, Männer, Kinder. Es war ein Ereignis, das den weiteren Verlauf des Ersten Weltkrieges nachhaltig beeinflusste und mit zum Kriegseintritt der USA führte. Der Film "Der Untergang der Lusitania" zeigt die letzte Fahrt des Luxusliners und seine Versenkung als historisches Dokudrama in Spielfilmqualität aus drei Perspektiven: aus Sicht der Menschen auf der "Lusitania", aus Sicht der Besatzung des deutschen U-Bootes und aus Sicht der britischen Admiralität, die alles andere als unbeteiligt war. Das Kalkül der Militärs und die Schicksale der Betroffenen stehen im Vordergrund. Der Untergang selbst wird in Echtzeit dargestellt. Szenen und Dialoge wurden weitgehend aus vorhandenen Dokumenten rekonstruiert, die handelnden Personen sind realen nachempfunden, gespielt von deutschen und britischen Schauspielern. Die dramatisierte Dokumentation ist ebenso packend und wirklichkeitsnah wie James Camerons Verfilmung des Untergangs der "Titanic" . Zum Hintergrund: Der Luxusdampfer "Lusitania" war Anfang des 20. Jahrhunderts der ganze Stolz der britischen Cunard Line. Seit 1907 legte das schnellste und glanzvollste Passagierschiff seiner Zeit die Fahrt von New York nach Liverpool in nur viereinhalb Tagen zurück. Der Linienverkehr wurde auch nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges aufrechterhalten, denn das Schiff galt als unsinkbar und unerreichbar für die langsamen deutschen U-Boote. Dennoch kam es zur Katastrophe. Das weltweite Entsetzen nach der Versenkung der "Lusitania" zwang die deutsche Marineführung, den U-Boot-Krieg einzuschränken. Doch Empörung und Wut blieben vor allem in den USA. Unter den Opfern befanden sich nämlich auch 124 Amerikaner. In seinem Zorn nannte der amerikanische Präsident Wilson die Tat "den schlimmsten Akt von Seeräuberei in der Geschichte der Menschheit". Zwei Jahre später traten die USA in den Krieg ein. Doch war es kaltblütiger Mord auf Befehl eines deutschen U-Boot-Kommandanten? Spätere Theorien besagen, dass eine von zwei fürchterlichen Explosionen an Bord der "Lusitania" von der Detonation der Munition ausging, die das Schiff an Bord hatte. Und damit wäre der Angriff eine legitime Kriegshandlung gewesen. Andere Theorien wollen wissen, dass der damalige erste Lord der britischen Admiralität, Winston Churchill, den Luxusliner absichtlich geopfert habe, um Amerika in den Krieg zu zwingen. Die "Lusitania" wurde als bewaffneter Hilfskreuzer der Royal Navy geführt. Es gibt gefälschte Ladepapiere, Pläne für die Bewaffnung des Schiffes, unterdrückte Zeugenaussagen und undurchsichtige Aktivitäten des britischen Marinegeheimdienstes. Der Film "Der Untergang der Lusitania" ist eine große internationale Koproduktion des NDR mit der BBC, Discovery Channel, M6 und Channel 4 International.
(NDR)
Cast & Crew
- Regie: Christopher Spencer
- Drehbuch: Sarah Williams, Christopher Spencer
- Produktion: Johann Insanally, Tom Brisley, Martin Davidson, Marlow De Mardt, Julian Ware, Natalie Rademeyer, Abigail Watts, Pierre Buys
- Produktionsfirma: Darlow Smithson Productions, NDR, BBC, Discovery Channel UK
- Musik: Ben Bartlett
- Kamera: Rob Goldie, Maximilian Lange
- Schnitt: Colin Goudie
- Szenenbild: Graeme Blem, Tracy Perkins
- Regieassistenz: Jon-Luke Lourens, Shamiel Soni, Christo van Schalkwyk, Jason M. Wiedenfeld