Der Zeichentrickfilm entstand nach der Buchvorlage "The Magic Pudding" von Norman Lindsay (1879-1969). Der Australier gehörte zu den umstrittensten Künstlern seiner Zeit. Eine langwierige Krankheit in seiner Kindheit fesselte ihn ans Haus. Und so brachte er sich das Zeichnen bei, das sein größtes Hobby wurde. Später machte er die Leidenschaft zum Beruf. Von den insgesamt zehn Lindsay-Kindern schlugen fünf eine künstlerische Laufbahn ein. Neben Norman wurden noch zwei ältere Brüder sowie eine jüngere Schwester und ein jüngerer Bruder Maler, Bildhauer und Schriftsteller. 1895 gingen Norman und sein älterer Bruder Lionel nach Melbourne, wo sie für die "Sydney Bulletin" Zeichnungen und Illustrationen fertigten. 1902 begegnete Norman der schönen Rose Soady, die fortan für ihn Model stand - und später seine Ehefrau wurde. Bis 1912, in dem Jahr, in dem er nach Springwood zog, hatte er für zahlreiche Bücher Illustrationen gefertigt. Und sich einen Namen gemacht. Sein Haus in Springwood, in dem er bis zu seinem Tod mit Rose und den gemeinsamen Kindern lebte, ist heute das "Norman Lindsay Museum". Fast jedes Möbelstück trägt seine Handschrift. Denn von den Wänden, über die Schränke bis zu den Stühlen - alles hatte Lindsay bemalt. Sein erstes Buch, das er Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichte, beschreibt seine Erfahrungen und die seines Bruders Lionel in Melbourne. "A Curate in Bohemia" wurde ein Erfolg. Das zweite Buch war Kindern gewidmet: "The Magic Pudding". Es erschien 1918. Lindsay hatte damit auf einen Disput mit einem Literaturkritiker reagiert. Kinder, so glaubte Lindsay, seien vor allem an Geschichten interessiert, die vom Essen handeln. Also erfand er den sprechenden Pudding Albert, der mit seinen Freunden auf große Abenteuerreise geht. Natürlich illustrierte Lindsay das Buch, das bis heute in 20 Sprachen übersetzt wurde. Jetzt ist es erstmals in bewegten Bildern zu sehen. In der Originalversion leiht übrigens der Schauspieler Sam Neill dem Pinguin Sam seine Stimme. Sam Neill war es auch, der 1994 im Film "Die Verführung der Sirenen" Norman Lindsay verkörperte. Figuren aus "The Magic Pudding" sind im Königlichen Botanischen Garten Melbournes zu sehen. Bereits 1994 plante Energee Entertainment, die Geschichte vom sprechenden Pudding Albert auf Zelluloid zu bringen. Die Lindsay-Nachkommen waren interessiert, aber es kam zu keinem Gespräch. Das fand erst drei Jahre später statt. 1997 erhielt Energee Entertainment schließlich den Zuschlag für den Cartoon. Größtenteils hielt man sich an die Originalvorlage. Einzige Ausnahme ist der Bösewicht in der Geschichte: Bogus. In Lindsays Buch ist er ein Mensch, wogegen er im Zeichentrickfilm zum Bären wurde.
(Super RTL)
Der Koalabär Bunyip hat seine Eltern verloren und macht sich auf den Weg, diese wiederzufinden. Auf seiner Suche trifft er Pinguin Sam und Seemann Bill, in deren Gepäck sich ein Zauberpudding befindet...
(Fix und Foxi)
Länge: ca. 75 min.
Internationaler Kinostart: 14.12.2000
Cast & Crew
- Regie: Karl Zwicky, Robbert Smit
- Drehbuch: Harry Cripps, Greg Haddrick, Simon Hopkinson
- Buchvorlage: Norman Lindsay
- Produktion: Gerry Travers, Paddy Conroy, Bruce Davey
- Produktionsfirma: Energee Entertainment, Icon Entertainment International <au>, Australian Broadcasting Corp., Premium Movie Partnership, New South Wales Film, Television Office <au>
- Musik: Chris Harriott, Dennis Watkins
- Schnitt: Richard Hindley
- Szenenbild: Kelly Wallwork, Helen Steele
- Ton: Phil Judd
- Casting: Helen Salter