Die Tänzerin Maria Vargas arbeitet in einem zweitklassigen Nachtlokal in Madrid. Eines Tages begegnet sie dem Hollywood-Regisseur Harry Dawes, der in der jungen Frau das Potenzial für einen Filmstar erkennt. Schon mit ihrer ersten Filmrolle steigt Maria zur gefeierten Diva auf. Als sie einen italienischen Grafen heiratet, hofft sie, auch im Privatleben ihr Glück zu finden. Doch bald kommt es zu einer Katastrophe. Filmregisseur Harry Dawes hat schon bessere Tage gesehen. Inzwischen muss er mit dem arroganten Millionär Kirk Edwards und dessen Presseagenten Oscar Muldoon zusammenarbeiten, wenn er wieder einen Film drehen will. Die drei US-Amerikaner sind nach Madrid gekommen, weil sie mit der attraktiven Tänzerin Maria Vargas Probeaufnahmen machen wollen. Maria verhehlt nicht, wie sehr ihr Edwards und sein geschwätziger Agent missfallen, doch Harry gewinnt ihr Vertrauen und kann sie zu einem Vertrag überreden. Aus der unbekannten Tänzerin wird nach dem Erfolg ihres ersten Films der große Star Maria d'Amata. Viele Männer bemühen sich um sie. Sie bleibt jedoch unnahbar, auch als sie sich von dem reichen Südamerikaner Bravano an die Riviera einladen lässt. In einem Spielcasino kommt es zum Eklat. Der italienische Graf Vincenzo Torlato-Favrini hilft Maria ritterlich gegen Bravanos Beleidigungen. Vincenzo und Maria verlieben sich ineinander. Bald bittet er sie, ihn zu heiraten. Harry ist Trauzeuge bei der Hochzeit. Er zweifelt allerdings daran, dass Maria mit Vincenzo wirklich glücklich werden kann. Seine Zweifel bestätigen sich bald auf tragische Weise. Ava Gardner erreichte mit Joseph L. Mankiewicz' unvergesslichem Melodram über Glanz und Untergang eines Stars den Höhepunkt ihrer Hollywood-Karriere. An ihrer Seite verkörpert Humphrey Bogart in gewohnter Manier den liebenswerten Zyniker. Ähnlich wie in seinem vier Jahre zuvor entstandenen Klassiker "Alles über Eva" konstruiert Mankiewicz ein selbstreflexives Spiel mit Hollywood-Bezügen, ihrer Überhöhung ins Mythische und ihrer gleichzeitigen Dekonstruktion.
(BR Fernsehen)
Nach der Premiere von "Die barfüßige Gräfin" waren, zumindest in Europa, die Kritiker voll des Lobes über die darstellerische Leistung der Gardner, deren Qualitäten als Schauspielerin sonst durchaus umstritten waren. "Ava Gardner, noch nie war es so ein Genuss, sie anzuschauen. Sie hält auf hinreißende Art die Legende von der faszinierenden Frau aufrecht", lautete eine von vielen Huldigungen für die "Contessa". Edmond O'Brien gewann den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Darstellung des Publizisten Oscar Muldoon.
(arte)
Länge: ca. 128 min.
Deutscher Kinostart: 07.04.1955
Original-Kinostart: 30.09.1954 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Joseph L. Mankiewicz
- Drehbuch: Joseph L. Mankiewicz
- Produktion: Forrest E. Johnston, Franco Magli, Michał Waszyński, Figaro, Transoceanic Film, Robert Haggiag, Angelo Rizzoli
- Produktionsauftrag: 3sat
- Musik: Mario Nascimbene
- Kamera: Jack Cardiff
- Schnitt: William Hornbeck
- Kostüme: Fontana
- Regieassistenz: Bernard Vorhaus, Jean-Pierre Mocky
- Ton: Charles Knott
- PF_SET_DEC: Arrigo Equini