Alljährlich werden in dem japanischen Küstenort Taiji etwa 2.000 Delfine in eine von außen nicht einsehbare Bucht getrieben. Ein Teil der Tiere wird gefangen und an Meeresparks und Delfinarien verkauft. Der Großteil von ihnen wird jedoch trotz des seit 1986 geltenden kommerziellen Walfangverbots brutal abgeschlachtet und anschließend als Delikatessen verkauft. Der Dokumentarfilmer Louie Psihoyos begleitet Umweltaktivisten, die erstmals das ganze Ausmaß des Tierschutzskandals dokumentieren. Seit 1986 gilt weltweit ein kommerzielles Walfangverbot. Dennoch ereignet sich in dem japanischen Küstenort Taiji, auf der östlichen Spitze der Kii-Halbinsel gelegen, jedes Jahr ein blutiges Spektakel, bei dem Tausende von Delfinen massakriert werden. Ein kleiner Teil der Zahnwale, die zu den höheren Säugetieren zählen, werden gefangen und für hohe Geldbeträge an Meeresparks und Delfinarien verkauft. Der Großteil von ihnen wird jedoch geschlachtet und - trotz der starken Belastung des Fleischs mit Quecksilber - zu Lebensmitteln und Delikatessen verarbeitet. Die Bucht, in der sich dieser Tierschutzskandal alljährlich ereignet, ist von außen kaum einsehbar und wird von Sicherheitspersonal streng bewacht. Dennoch versuchte eine Gruppe von Umweltaktivisten um den ehemaligen Delfin-Trainer Richard O'Barry, der einst an der Fernsehserie "Flipper" (1964-1967) mitwirkte, die Ereignisse in Taiji erstmals zu dokumentieren, um so die Öffentlichkeit umfassend über die skandalösen Geschehnisse aufzuklären. Die Aktivisten nutzen dabei neueste Technik: Wärmekameras, Nachtsichtgeräte und Unterwassermikrofone, sie lassen Taucher und Surfer, Kameraspezialisten und Unterwasserfilmer einfliegen und verstecken heimlich Kameras auf dem Gelände. Dabei begeben sie sich zum Teil in höchste Gefahr, denn die Einheimischen, die von der Walfangindustrie leben, sind ebenso wie die Polizei und die lokalen Behörden fest entschlossen, keine Bilder nach Außen gelangen zu lassen. Begleitet werden die Umweltaktivisten von dem Filmemacher Louie Psihoyos. Sein 2009 uraufgeführter und vielfach preisgekrönter Dokumentarfilm belegt die illegalen und bis heute praktizierten Methoden der japanischen Walfangindustrie und bewirkte einen internationalen Aufschrei. Auch in Japan wurde der Film gezeigt - mit der Folge, dass immer mehr Japaner, die den Walfang bislang als Teil ihrer Kultur und Tradition betrachteten, diese Praxis zunehmend infrage stellen. Mit modernsten Mitteln realisiert und rasant montiert ist Regisseur Louie Psihoyos ein aufrüttelnder Dokumentarfilm gelungen, der von der Kritik mit einem packenden Thriller verglichen wurden - völlig zu Recht, denn tatsächlich steht hier ein ganz reales Verbrechen im Zentrum der Erzählung. "Die Bucht" wurde international mit zahlreichen Auszeichnungen prämiert, unter anderem 2010 mit dem Oscar für den "besten Dokumentarfilm" und dem Publikumspreis auf dem "Sundance Film Festival" 2009. "Tatsächlich hat 'Die Bucht' eine Form, die dem Krimi erstaunlich nahe kommt. ... Aber mit dem ... Ansatz, der Vielfalt an Information und einem Geheimnis, das tatsächlich aufgedeckt wird, gelingt dieser Dokumentation das, was keine Schutzorganisation in solcher Direktheit schafft: Man möchte, wenn man das Kino verlässt, sofort eine Kontonummer wissen, auf die man sein Erspartes überweisen kann. Und zwar alles." (Doris Kuhn, Süddeutsche Zeitung, 23.10.2009)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 22.10.2009
Internationaler Kinostart: 25.04.2009
Original-Kinostart: 07.08.2009 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 11.09.2010 (VOX)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Louie Psihoyos
- Drehbuch: Marc Monroe, Mark Monroe
- Produktion: Fisher Stevens, Paula DuPré Pesmen, Paula DuPré Pesman
- Musik: Joshua Ralph
- Kamera: Brook Aitken
- Schnitt: Geoffrey Richman