Während des Aschurafestes, einer Art Passionszeit, herrscht im Iran Ausnahmezustand. Die Menschen machen die Nacht zum Tag, Frauen achten nicht auf das gesetzliche Ausgangsverbot und Männer weinen in der Öffentlichkeit. Gruppen treffen sich, um den Tod des heiligen Imam Hussein zu betrauern, für die Erfüllung ihrer Wünsche zu bitten oder um für erhörte Gebete zu danken. Während dieser Woche sind Irans restriktive religiöse Sitten und Gebräuche zwar deutlich sichtbar, gleichzeitig werden aber auch die Brüche und Widersprüche innerhalb der iranischen Kultur deutlich. Vor dem Hintergrund des einwöchigen Aschurafestes dokumentiert "Die Farbe der Liebe", wie sich Liebe und Politik in der uralten Stadt Shiraz wandeln. Während die ältere Generation reinigende Rituale vollzieht, bleibt die Jugend der Stadt sich selbst überlassen. Die jungen Menschen nutzen diese Zeit, um über öffentliche Plätze zu schlendern und auf den ein oder anderen Seitenblick oder ein kleines Zeichen eines Liebespartners zu hoffen. Die Dokumentation beobachtet drei Paare, die das Thema Liebe verhandeln und dabei erfahren, was für sie jeweils Liebe und Freiheit bedeuten.
(arte)
Länge: ca. 55 min.
Deutsche TV-Premiere: 22.06.2010 (arte)