Isabelle war Jakobs Jugendliebe. Als er erfährt, dass sie zu der Vernissage einer gemeinsamen Berliner Freundin kommen wird, bittet er seinen Freund Hans seinen Geschäftstermin in New York zu übernehmen. Beide arbeiten sehr erfolgreich in der selben Anwaltskanzlei. Der 11.September 2001 verändert Jakobs Leben. Er gewinnt die Frau seines Lebens und verliert seinen besten Freund. Hans kommt beim Terroranschlag auf das World Trade Center ums Leben. Zwei Jahre später versuchen Isabelle und Jakob in einem viktorianischen Reihenhaus in London einen Neustart, doch das Glück will sich nicht einstellen. Das Gefühl, schuldig zu sein, frisst unmerklich ihre Beziehung auf. Jakob arbeitet inzwischen für ein angesagtes New Yorker Anwaltsunternehmen, er vertritt jüdische Klienten, die in Europa ihr Eigentum zurücklassen mussten. Jakob stürzt sich in diese Arbeit, als könnte sie seine Schuld abtragen. Isabelle, die bisher als Grafikerin gearbeitet hatte, findet in der fremden Stadt keinen Job. Sie ist einsam, um ihrem eintönigen Leben zu entkommen, beginnt sie einen Flirt mit Jim, der in ihrer Straße dealt. Er ist ganz anders als Jakob, ruppig, direkt, gewalttätig. Es passiert am See. Jakob hat ein lange geplantes, gemeinsames Wochenende platzen lassen, weil er eine Klientin nach Deutschland begleiten wollte. Isabelle hat es in dem leeren Haus nicht mehr ausgehalten und ist Jims Einladung gefolgt. Es war romantisch. Jim ist ein guter Liebhaber. Isabelle nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Doch der junge Mann will nicht mehr gehen, er erpresst, bedroht, schlägt sie. Isabelle hat Todesangst. Jakob rettet sie im letzten Moment. Atemlos stehen sich die beiden unglücklich Liebenden gegenüber, unverstellt, zum ersten Mal seit diesem schicksalhaften Tag.
(rbb)
"Die Habenichtse" beruht auf dem gleichnamigen Roman von Katharina Hacker. 2006 wurde sie für dieses Werk mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Es ist ein Porträt einer Generation, die täglich mit Verunsicherung und Schuld zu rechnen hat, aber auch Drogensucht und häusliche Gewalt spielen eine Rolle. "Eine Metapher für unseren aktuellen Zeitgeist", beschreibt es Regisseur Florian Hoffmeister. Ein Film in schwarz-weiß mit reduzierten Dialogen, der in 26 Tagen im Herbst 2015 an Schauplätzen in Deutschland und London gedreht wurde.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 99 min.
Deutscher Kinostart: 01.12.2016
Deutsche TV-Premiere: 28.06.2018 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Florian Hoffmeister
- Drehbuch: Mona Kino
- Produktion: Titus Kreyenberg, Unafilm
- Musik: Adrian Corker
- Kamera: Robert Binnall
- Schnitt: Kathrin Dietzel
- Regieassistenz: Annette Drees
- Ton: Moritz Hoffmeister, Kostas Varympopiotis, Andreas Wölki