Für Georg Nigl ist das Kunstlied weit mehr als reine Ästhetik. Es ist ein Spiegel der Gegenwart - ein Ort, an dem sich die Brüche, Spannungen und Widersprüche unserer Zeit hörbar machen. Gemeinsam mit Nicholas Ofczarek und Vladimir Jurowski begibt sich der Bariton auf eine musikalisch-literarische Expedition, die Kunst und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart unauflöslich miteinander verwebt. Im Zentrum steht die Begegnung dreier künstlerischer Stimmen, die auf je eigene Weise die Verletzlichkeit des Menschseins freilegen: Karl Kraus, Gustav Mahler und Hanns Eisler. Kraus' Texte, von bitterer Ironie und hellsichtiger Sprachschärfe durchzogen, entlarven die Abgründe einer Gesellschaft, die im Taumel des Fortschritts ihre Menschlichkeit verliert. Seine "Letzten Tage der Menschheit" sind Anklage und Tragödie zugleich - ein gigantisches Sprachoratorium über Krieg, Verblendung und moralische Taubheit. Gustav Mahler wiederum übersetzte das existenzielle Beben seiner Epoche in Musik. Seine Klangwelt schwankt zwischen Weltumarmung und Weltverzweiflung, während Hanns Eisler den Blick weiterführt: analytisch, schneidend, politisch. Seine Musik kennt kein Pathos, sie bleibt der Wirklichkeit verpflichtet, selbst dort, wo sie an ihr zerbricht. In der Konfrontation dieser drei künstlerischen Welten entsteht ein Dialog über Macht und Moral, über Sprache und Schweigen, über den Menschen im Angesicht seiner selbst.
(ORF)
Länge: ca. 45 min.
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