Sanfte Berührungen sind lebenswichtig für uns Menschen. Sie schaffen für Babies den ersten Kontakt zur Welt, geben ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit. Sie machen uns zu sozialen Wesen und prägen unser ganzes Leben. Sie beeinflussen, wie wir Stress oder Schmerzen wahrnehmen, wie gut unser Immunsystem funktioniert, wem wir vertrauen. Vor allem starke Gefühle wie Liebe oder Mitgefühl können wir über Berührungen besser vermitteln als durch Worte, Mimik oder Gestik. Eine Berührung kann einen Menschen selbst dann noch erreichen, wenn er kaum mehr mit der physischen Welt verbunden ist. Es ist noch gar nicht so lang bekannt, dass wir neben unserem Tastsinn ein hoch spezialisiertes System ausschließlich zur Wahrnehmung von sanften Berührungsreizen besitzen. Sie liefern keine Informationen über die äußere Welt, sondern darüber, ob wir einen Körperkontakt mögen oder nicht. Aber wie kommt es, dass es sich so unterschiedlich anfühlt, ob uns ein nahestehender Mensch berührt oder irgendein Fremder? Ob wir gerade mit unserem Partner streiten oder harmonieren? Was passiert da in unserem Gehirn – und welche Rolle spielt das Gehirn selbst dabei? Hinter einem Gefühl, das uns so intuitiv, so selbstverständlich erscheint, steckt ein raffiniertes Wechselspiel zwischen Nervenfasern, Rückenmark und Gehirn. Forscherinnen und Forscher sind erst dabei, es zu verstehen. In einer Zeit des Social-Distancing gewinnt Berührungsforschung zunehmend an Relevanz. Was macht es mit uns und unseren Beziehungen, wenn wir Distanz halten sollen? Forscherinnen und Forscher erkunden, welche Rolle Berührungen für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden spielen, und ziehen erste Schlüsse, welche Folgen es haben kann, wenn sie fehlen.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 52 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 24.02.2021 (arte Mediathek)
Deutsche TV-Premiere: 03.03.2021 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Dorothee Kaden
- Drehbuch: Dorothee Kaden
- Produktionsauftrag: Hessischer Rundfunk
- Produktionsfirma: ARTE Deutschland TV, Hessischer Rundfunk
- Kamera: Christian Danner, Patrice Livet, Matthew Marschner, Bernd Rischner
- Schnitt: Simon Binnenmarsch, Christian Danner