Weiterer Titel: That Trip We Took With Dad
Deutsche TV-Premiere: 31.05.2018 (arte)
Ihre "Reise mit Vater" führt die beiden deutschstämmigen Brüder Mihai (Alexandru Margineanu) und Emil (Razvan Enciu) von Rumänien in die DDR. Der Vater (Ovidiu Schumacher) soll dort operiert werden, denn in Rumänien kann ihm keiner mehr helfen. Kaum haben sie die Grenze passiert, rollen Panzer der Roten Armee durch die Tschechoslowakei, um dem "Prager Frühling" ein Ende zu machen. Der Rückweg nach Rumänien ist plötzlich abgeschnitten und ehe es sich die drei versehen, landen sie in der BRD. Es ist das Jahr 1968. Seit dem Frühling protestieren die Menschen in Prag offen für einen menschlicheren Sozialismus. Im Sommer reisen die beiden deutschstämmigen Brüder Mihai (Alexandru Margineanu) und Emil Reinholtz (Razvan Enciu) gemeinsam mit ihrem Vater von Rumänien in die DDR. Ihr Vater (Ovidiu Schumacher) ist todkrank und droht zu erblinden. Zudem hat der Witwer jeden Lebensmut verloren. Trotzdem besteht sein Sohn Mihai, der selbst Arzt ist, darauf, dass sein Vater in Ostdeutschland operiert wird. In Rumänien kann ihm keiner mehr helfen. Kaum haben sie die Grenze der DDR passiert, rollen Panzer der Roten Armee durch die Tschechoslowakei, um dem "Prager Frühling" ein Ende zu machen. Die Grenzen werden dichtgemacht. Der Rückweg nach Rumänien ist abgeschnitten und die Familie landet zunächst in einem Auffanglager der DDR-Bereitschaftspolizei. Dort lernen sie die unkonventionelle Ulli (Susanne Bormann) aus München kennen. Und dann geschieht das Unglaubliche: Die Familie erhält ein 48-Stunden-Visum für den Transit über die BRD nach Rumänien. So landen sie in der Münchner WG von Ulli und schnuppern am deutschen Wirtschaftswunder. Doch was nun? Zurück nach Rumänien oder das ganze Leben verändern und im reichen Westen neu anfangen? Keine leichte Entscheidung für die drei Reisenden! Anlässlich des 50. Jahrestages des Einmarsches der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei am 21.08.1968 sendet BR Fernsehen "Die Reise mit Vater" und erzählt so nicht nur die persönliche Geschichte einer rumänischen Familie, sondern spiegelt ein Stück Weltgeschichte wider. Die Regisseurin Anca Miruna Lazarescu ist selbst in Rumänien geboren und aufgewachsen. Seit 1990 lebt sie in Deutschland. Für ihre Tragikomödie hat sie sich von der Lebensgeschichte ihres Vaters inspirieren lassen. Der Film ist eine Koproduktion des Bayerischen Rundfunks.
(BR Fernsehen)
Nach ihrem mit rund 20 Preisen ausgezeichneten Kurzfilm "Silent River" (2011) legt Anca Miruna Lazarescu mit "Die Reise mit Vater" ihr Spielfilmdebüt vor - einen berührenden Film, der auf der Geschichte ihres Vaters beruht. Im sozialistischen Rumänien startend, werden in diesem Film große historische Zusammenhänge als Hintergrund einer unterhaltsamen Handlung dargestellt. Das Erleben eines wichtigen Kapitels junger europäischer Geschichte, ohne daraus eine Geschichtsstunde zu machen, und alles mit einer guten Prise Ironie gewürzt.
(BR Fernsehen)