Professor Barbenfouillis, der Vorsitzende der Astronomischen Gesellschaft, will eine Forschungsreise zum Mond unternehmen. Sein ambitioniertes Projekt löst im Kreise der Wissenschaftler eine Kontroverse aus, aber schließlich stimmt die Mehrzahl für dessen Durchführung. Gemeinsam mit sechs weiteren Gelehrten besteigt er eine aufwendig ausgestattete Raumkapsel, die von einer großen Kanone ins Weltall geschossen wird. Nachdem die Abenteurer auf dem Erdtrabanten gelandet sind und staunend sehen dürfen, wie die Erde aufgeht, müssen sie nach den Aufregungen der Reise erst einmal eine Pause einlegen. Nach etwas Schlaf machen sich die Astronomen auf ihre Entdeckungsreise zwischen brodelnden Mondkratern und aus dem Boden sprießenden Riesenpilzen. Plötzlich stoßen sie jedoch auf Mondbewohner: Seltsame Wesen, von denen sie wenig gastlich aufgenommen und verschleppt werden. Mit dem Anführer der Bande konfrontiert, fasst einer der Astronomen seinen ganzen Mut zusammen und löscht mit einem geschickten Manöver den thronenden Mondkönig aus. Den Astronomen gelingt die Flucht zurück in die Kapsel, aber beim fluchtartigen Abflug der Wissenschaftler schaffen es die aufgebrachten Mondwesen, sich in letzter Sekunde an das Fluggerät zu klammern. Mitsamt der Kapsel landen sie im Meer der Erde. Die Heimkehr der Wissenschaftler wird mit einem ausladenden Fest gefeiert. Für ihre großartige Leistung und das wundersame Mitbringsel werden sie mit der Mondmedaille ausgezeichnet.
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Zu "Die Reise zum Mond" ließ sich Méliès 1902 von Jules Vernes "De la Terre à la Lune" und H. G. Wells "The First Men in the Moon" inspirieren und schuf in den frühesten Anfängen des Kinos einen der ersten fiktionalen Filme überhaupt, der durch seine künstlerisch-technischen Eingriffe auch den Grundstein zum Science-Fiction-Film legte. Der Stummfilm mit Produktionskosten von 10.000 Goldfranken wurde im Mai 1902 gedreht und im August desselben Jahres zum Verleih angeboten. 2002 wurde "Die Reise zum Mond" ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
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Länge: ca. 13 min.
Internationaler Kinostart: 01.09.1902
Deutscher Kinostart: 14.12.1902
Cast & Crew
- Regie: Georges Méliès
- Drehbuch: Georges Méliès
- Produktion: Georges Méliès, Star-Film
- Musik: Jean-Benoît Dunckel, Nicolas Godin, Octavio Vázquez, Air
- Kamera: Lucien Tainguy
- Schnitt: Georges Méliès