Lora hat schon viel Schlimmes erlebt und ist eine verlorene Seele der frühen Nachkriegszeit. Nach außen hin wirkt sie abgeklärt, hart und zynisch. Sie ist die Freundin eines miesen Kleingauners namens Hermann, von dem sie sich aber am liebsten lossagen möchte. Doch bislang fehlte ihr die letzte Kraft dazu. Als Hermann in ihrem Beisein in einem Kölner Lokal im Streit einen Mann niedersticht, gerät die abgebrühte Kellnerin in Panik und versucht sich endgültig von ihm abzusetzen. Hermann flieht in die eine Richtung, im Glauben, sie an einem verabredeten Punkt wieder zu sehen; Lora betritt hingegen einen Frachtkahn, der auf dem Rhein in die entgegengesetzte Richtung ablegt. Dessen Kapitän Rolf ist ein in sich ruhender Mann von ganzem Schrot und Korn, den kaum etwas aus der Ruhe bringen kann. Aufgrund ihres existenzialistischen Bekleidungs-Schwarz und ihrer Macht, auf unwiderstehliche Weise die Männer (nunmehr auch die an Bord) zu betören, in Hormonwallung und um den Verstand zu bringen, wird sie rasch „die schwarze Lorelei“ genannt. Lora bringt viel Unruhe unter die Binnenschiffer, und die überbordende Eifersucht der Ehefrau eines der Besatzungsmitglieder bringt bald das Fass zum Überlaufen. Die Dinge spitzen sich endgültig zu, als plötzlich Hermann wieder auftaucht. Von der Polizei gejagt, durchstößt er deren Absperrung, gelangt auf Rolfs Frachtkahn und zwingt den Kapitän, ihn an Bord mitzunehmen. Der ermittelnde Kommissar Braun hat längst das Schiff und seine Besatzung im Blickfeld, die durch diese Ereignisse in einen, im metaphorischen Sinne, gefährlichen Strudel (einen Whirlpool, so der englische Originaltitel) zu geraten drohen, und benutzt Lora als Lockvogel, um endlich Hermanns habhaft zu werden. Schließlich kommt es auf dem dahintuckernden Lastenkahn zum finalen Showdown: Rolf und Hermann kämpfen auf Leben und Tod, wobei der skrupellose Verbrecher das Nachsehen hat. Noch ein schmerzvoller Abschiedskuss, dann wird die schwarze Lorelei von der Polizei von Bord geholt und abgeführt. Ob beide nach ihrem Gefängnisaufenthalt wieder zusammenfinden, lässt der Schluss offen.
(Dieser Text basiert auf dem Artikel Die schwarze Lorelei aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)
Länge: ca. 91 min.
Deutscher Kinostart: 30.10.1959
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Lewis Allen
- Kamera: Geoffrey Unsworth