Ab den 60er Jahren wird der klassische Skulpturbegriff in Österreich - parallel zur internationalen Entwicklung - kontinuierlich erweitert. Zunehmend kommen nun neue Materialien, Farbe und Bewegung ins Spiel. Skulptur ist nicht länger ein in sich geschlossener Körper, sondern inkludiert Zeit, Bewegung und unterschiedliche Aggregatszustände. Auch Licht und Strom werden zu Material. Schon alleine der Umstand, dass Künstler wie Walter Pichler und Bruno Gironcoli keine klassische Bildhauerschule besucht haben, ist ein Indiz dafür wie weit das Feld des räumlichen Formens begriffen wird. Walter Pichler absolvierte etwa eine Ausbildung zum Graphic Designer und Bruno Gironcoli eine zum Goldschmied. Auch die verwendeten Materialien sind nicht länger in "Stein gemeiselt". Gironcoli arbeitet bereits ab den 60er Jahren mit Polyester, Gottfried Bechtold seit den 70ern mit Beton und Oberhuber mit Draht, Gips und Papier.
(ORF)
