So richtig frei war Österreich 1955 erst, als am 5. November 1955 die Oper wieder ihren Spielbetrieb im Haus am Ring aufnahm. Die Dokumentation "Die Staatsoper - Weltbühne für Österreich" (45 Min., ) stellt sich der Frage, warum ausgerechnet die Staatsoper für die Bildung der österreichischen Identität - über verschiedene politische Systeme hinweg - so prägend werden konnte. Im Moment ihrer Eröffnung 1869 schien niemand mit dem neuen Gebäude glücklich, hatte Österreich seine politische Stellung eingebüßt. Dennoch wusste sich Österreich über den Betrieb dieser neuen Oper als Kulturgroßmacht zu positionieren konnte. Über alle Zeitbrüche hinweg, 1918 oder auch 1945, diente die Oper als Rückgriff, die Idee von Österreich wieder zu finden. Ebenso von eigenen Mitverantwortungen abzulenken. Erich Boltensterns Innenraum der Oper wurde zum Ausdruck eines ewig gültigen Österreich-Verständnisses, hätte aber auch anders aussehen können, wie die Dokumentation verdeutlicht. Wer Österreich verstehen will, darf mit dieser Doku ins Getriebe dieser Institution schauen, in der sich heute internationale Stars die Klinke in die Hand geben - und selbst oft verwundert sind, dass sich ein ganzes Land mit dieser Institution identifiziert.
(ORF)
Länge: ca. 45 min.
Internationale TV-Premiere: 05.11.2025 (ORF 2)
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Cast & Crew
- Regie: Alexandra Venier
- Drehbuch: Gerald Heidegger, Alexandra Venier