Die Kamera kreist um den nackten Mann im satten Grün des Waldes. Sein schwerer Atem und das Knacken des Holzes, das Rauschen der Blätter und Vogelgezwitscher erfüllen die Szene. Plötzlich lässt er sich nach hinten fallen das Bild wird schwarz. Die Eingangsszene erinnert an Weingartners ersten Film "Das weiße Rauschen" mit einem herausragenden Daniel Brühl in der Hauptrolle. "Die Summe meiner einzelnen Teile" erzählt die Geschichte des Mathematikers Martin, der an den Zwängen der Gesellschaft zerbricht und versucht, diesen zu entfliehen. Sicherheit findet der junge Mann ausschließlich in den Zahlen. Vor seinem Burn-out ist er ein genialer Mathematiker auf Karrierekurs. In einem großen Unternehmen verdient er gut, hat eine Freundin, ein geordnetes Leben. Doch Martin arbeitet bis zur Erschöpfung. Schließlich bricht er zusammen, und seine Welt zerfällt in tausend Einzelteile. Es folgt ein Aufenthalt in der Psychiatrie. Nach seiner Entlassung steht Martin vor dem Nichts: Er verliert seine Stelle, seine Exfreundin will nichts mehr von ihm wissen. Martin begibt sich in die völlige Isolation. Er fühlt sich verfolgt, und es fällt ihm immer schwerer, die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen. Am Rande der Hauptstadt trifft er auf einen geheimnisvollen Jungen namens Viktor, der nur Russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in die Wälder in der Umgebung Berlins. Fern von den Zwängen des Alltags beginnen sie ein neues Leben, bauen eine Hütte, werden Freunde. Sie streifen durch den Wald, über Wiesen und an Seeufern entlang, erleben die in Millionen Farben glitzernde Wildnis. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort finden wird ... "Ein ambitioniertes Psychodrama, das mit einem furiosen filmsprachlichen Stakkato vom um sich greifenden Orientierungsverlust erzählt." (film-dienst)...
(arte)
"Ein ambitioniertes Psychodrama, das mit einem furiosen filmsprachlichen Stakkato vom um sich greifenden Orientierungsverlust erzählt" ("film-dienst"). Für Weingartners Debütfilm "Das weiße Rauschen" (2001) wurde Daniel Brühl mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet und somit einem breiten Publikum bekannt. Weingartners Film "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) war die erste deutschsprachige Produktion seit 1993, die im Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes teilnahm. Weingartner wurde für "Die Summe meiner einzelnen Teile" 2012 beim Deutschen Filmpreis in der Kategorie "Beste Regie" nominiert.
(One)
Länge: ca. 117 min.
Deutscher Kinostart: 02.02.2012
Internationaler Kinostart: 07.10.2011
Deutsche TV-Premiere: 19.03.2014 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Hans Weingartner
- Drehbuch: Hans Weingartner, Cüneyt Kaya
- Produktion: Hi-Sun Bae, kahuuna films, Networxx _ Film Management, Hans Weingartner, Jonas Dornbach
- Produktionsauftrag: SWR
- Produktionsfirma: SWR, ARTE
- Musik: Björn Wiese
- Kamera: Henner Besuch
- Schnitt: Andreas Wodraschke, Dirk Oetelshoven
- Regieassistenz: Christian Hoyer, Cüneyt Kaya, Markus Kramer, Andrea Picht
- Ton: Clemens Becker, Tobias Fleig, Jörg Kidrowski, Stefan Soltau, Tini Tüllmann
- Distribution: Wild Bunch Germany