Während Trumps Amerika Klimaschutz aktiv bekämpft und der Green Deal in Europa wankt, werden Elektrifizierung und Dekarbonisierung für China zum Exportschlager. Die Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien findet in schwierigen Zeiten statt: Trumps Amerika agiert als Abrissbirne des Klimaschutzes. In Europa steht der Green Deal unter Beschuss. China hingegen versucht aus Klimatechnologien ein Geschäftsmodell zu machen. Es ist noch nicht lange her, da stand Klimaschutz hoch im Kurs: In den USA verabschiedete die Biden-Administration ein milliardenschweres Förderprogramm zur Transformation der Wirtschaft. In Europa verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Green Deal. Unternehmen formulierten Nachhaltigkeitsziele und skizzierten ihren Pfad zu Netto-Null-Emissionen. Klima war Prio 1. Heute ist die Welt eine andere. Das Epizentrum der neuen Politik ist das Weiße Haus: "Look", sagt ein Vertrauter des Präsidenten, "the president just doesn't like wind." - und bringt damit den Kreuzzug der Trump-Administration gegen Klima- und Umweltschutz auf den Punkt. Das US-Energieministerium veröffentlicht eine eigens beauftragte Studie, welche über die vermeintlichen Vorteile von mehr CO2 in der Luft fabuliert. Das Thema Klimawandel, ja selbst der Begriff, verschwindet von behördlichen Webseiten. Stattdessen setzt die Trump-Administration auf "America's beautiful clean coal". Und Europa? Hier steht der Green Deal unter Dauerfeuer. Die Konservativen im EU-Parlament wollen mit Unterstützung aus Deutschland das Aus vom Verbrenner-Aus durchsetzen. Im europäischen Emissionsrechtehandel, dem mächtigsten Instrument zur Einhaltung der Klimaziele, soll die Industrie wieder mehr kostenlose Verschmutzungsrechte bekommen. Das fordert die Bundesregierung von Brüssel. Auch wenn Deutschland zentrale Klimaziele grundsätzlich nicht infrage stellt, setzt es sich gemeinsam mit Frankreich dafür ein, ihre Umsetzung in die Zukunft zu verschieben. Die europäischen Klima- und Umweltambitionen werden schwächer. Dabei zeigen einige Beispiele, wie eine Ausrichtung auf Greentech und eine umweltfreundliche Produktion wirtschaftlich interessant sein können. Während der große Rollback in der westlichen Welt die Klimaschutzambitionen schleift, hält ein Staat an seinen Zielen fest: China. Die asiatische Supermacht könnte ihren CO2-Peak bereits überschritten haben. Grund dafür sind der rasante Ausbau von Photovoltaik und Windkraft und die Elektrifizierung der Wirtschaft. Für China ist der Umstieg auf Klimatechnologien heute Teil des Geschäftsmodells: Weit über 80 Prozent aller Solarzellen kommen aus China, 60 Prozent der Batterien. Chinas E-Autos stellen für Europas Automobilkonzerne eine fundamentale Herausforderung dar. Im Reich der Mitte wachsen gerade Hightech und Cleantech zusammen. Wird China der Gewinner, wenn sich der Westen vom Klimaschutz abwendet? Die Dokumentation geht auf drei Kontinenten auf Spurensuche. Die ZDF-Korrespondenten Claudia Bates, Andreas Stamm und Lothar Becker treffen Menschen und besuchen Projekte in Amerika, Europa und China. Sie erleben, wie stark unterschiedlich mit den Folgen der Klimaveränderung umgegangen wird.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 09.11.2025 (ZDF)
Kostenlose Start- und Streambenachrichtigung:
Cast & Crew
- Drehbuch: Claudia Bates, Andreas Stamm, Lothar Becker