Formal hervorragender Experimental-Stummfilm der surrealistischen Avantgarde, den der damals 28-jährige Buñuel gemeinsam mit dem Maler Dalí inszenierte. Am Anfang steht eine der berühmtesten Schocksequenzen der Filmgeschichte: Eine Wolke bewegt sich auf den Vollmond zu, ein Rasiermesser schneidet durch das Auge einer jungen Frau. Später sieht man eine von Ameisen wimmelnde Menschenhand, Priesterseminaristen, die an Glockenseilen baumeln, und den Kadaver eines Esels, der aus einem Pianoflügel quillt. Einige Szenen sind bewusst als anarchische Provokation gedacht, andere lassen sich als poetische Metaphern deuten - insgesamt attackieren die vieldeutigen Bilder nachhaltig die herkömmlichen Vorstellungen von Ratio und Normalität. An deren Stelle tritt die Logik des Traums, die auflösende Kraft der Fantasie. Der gleitende Übergang zwischen äußerer Realität und der Realität des Bewusstseins und der respektlose Blick auf die Werte der bürgerlichen Kultur finden sich auch in den späteren Werken Buñuels wieder.
(arte)
Weiterer Titel: Der andalusische Hund
Länge: ca. 18 min.
Original-Kinostart: 06.06.1929 (F)
FSK 16
Cast & Crew
![]( "Pierre Batcheff")
![]( "Simone Mareuil")
![]( "Luis Buñuel")
![]( "Robert Hommet")
![]( "Jaume Miravitiles")
![]( "Jaume Miravitlles i Navarra")
![]( "Salvador Dali")
![]( "Kieran Agterberg")
![]( "Fano Messan")
![]( "Jaime Miravilles")
- Regie: Luis Buñuel
- Drehbuch: Luis Buñuel, Salvador Dali
- Produktion: Luis Buñuel, Pierre Braunberger, Salvador Dali
- Musik: Richard Wagner
- Kamera: Albert Duverger, Jimmy Berliet
- Schnitt: Luis Buñuel
