03.03.1977
FSK 6
Der Krieg hat den ehemaligen Eisenbahner Alfred Eisenhardt zu einem Stadtstreicher gemacht, der sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt. Sein großer Traum ist es, einmal den Winter irgendwo im Süden zu verbringen. Auf seinem Sparbuch hat er dafür 1.300 Mark zurückgelegt. Doch irgendwie fehlt ihm der Mut. Eines Tages trifft er den frustrierten Streifenpolizisten Erwin Kolozeczik, der gerne bei der Kripo arbeiten würde und aus demselben Dorf wie Alfred stammt. Zwischen den ungleichen Männern entwickelt sich eine fragile Freundschaft. Der ehemalige Eisenbahner Alfred Eisenhardt (Heinz Rühmann) konnte nach dem Krieg nicht mehr recht Fuß fassen. Jetzt ist er 70 und lebt schon seit vielen Jahren als Stadtstreicher auf der Straße. Doch der genügsame Alfred ist keiner, der jammert und sich beklagt. Mit kleinen Tricks schlägt der schweigsame Mann, der nur seine Ruhe haben und nicht angefasst werden will, sich immer wieder durch. Gelegentlich findet er sogar Arbeit - dann spart er jeden Pfennig für die Erfüllung seines langjährigen Traumes: eine Reise in den Süden, wo es warm ist. Denn die Kälte macht seinen alten Knochen mehr und mehr zu schaffen. In einer Spelunke trifft er den redseligen Polizisten Erwin Kolozeczik (Mario Adorf), der sich nach Dienstschluss betrinkt und einen Zuhörer sucht. Als sich herausstellt, dass beide aus dem schlesischen Schweidnitz stammen, kommen sie ins Gespräch. Auch Erwin träumt von einer besseren Zukunft. Er ist verheiratet, hat einen elfjährigen Sohn und glaubt fest an seine Beförderung. Doch als er mit Blaulicht Brotzeit holen fährt und dabei einen Unfall baut, wird er in die Schreibstube versetzt. Aus ist der Traum von der Bewerbung bei der Kripo. Seine Frau Maria (Elisabeth Volkmann), die ihn schon immer für einen Versager hielt, macht ihm nun noch mehr die Hölle heiß. Also soll wenigstens Alfred seine Träume verwirklichen. Erwin redet ihm zu, bis Alfred sein Sparbuch auflöst, sich ein Flugticket nach Mallorca kauft und sie schließlich zum Flughafen fahren.
(SWR)