Originalpremiere:
Der junge Otto Olsen leidet unter seiner Rolle als Einzelgänger und versucht, durch gewagte Streiche die Anerkennung seiner Mitschüler zu finden. Nur der lebenslustige Jonny hält zu ihm, doch die Sommerferien muss Otto allein zuhause verbringen. In diesem verletzlichen und einsamen Moment taucht plötzlich ein charismatischer Fremder auf. Frank stiftet Otto zu einem Steinwurf auf den Schiedsrichter an. Otto sieht in dem älteren Jungen bald einen verschworenen Kameraden, der in ihm Respekt weckt. Auf einem ihrer abenteuerlichen Streifzüge finden die beiden in einem Waldsee eine Mädchenleiche. Geschockt schweigt Otto über den Fund. Als Otto jedoch sieht, wie sich Frank vertraulich seiner Mutter nähert, kühlt die Freundschaft merklich ab. Auch die Nachbarn sorgen dafür, dass Otto in diesem Sommer seine unbeschwerte Kindheit verliert. Der bigotte Hausmeister Wiik schüchtert ihn mit religiösen Sprüchen ein und ertappt ihn dabei, als er der attraktiven Elisabeth Sager nachspäht. Zwischen Wiik und Frank kommt es schließlich zu einer Schlägerei. Otto spürt, dass er selbst die Verantwortung für sein Leben übernehmen muss. Die erste Bewährungsprobe kommt, als sein Vater Edvard beim Möbeltransport unter ein Klavier gerät und gelähmt bleibt. Der lebensfrohe und kameradschaftliche Edvard verbittert dadurch, doch Otto beginnt, sich liebevoll um ihn zu kümmern. Er hat sich gerade auf seine neue Aufgabe als "Mann im Haus" eingelassen, als ihn die größte Überraschung in diesem ereignisreichen Sommer erwartet. Der geheimnisvolle Frank entpuppt sich als sein eigener Bruder...Das Spielfilmdebüt des norwegischen Regisseurs Marius Holst wurde für den Oscar nominiert. Mit suggestiven Bildern und leisen Thriller-Elementen entwirft er das beeindruckende Porträt eines Jungen am Rande der Pubertät, in dem die Welt der Erwachsenen ein verwirrendes Gefühl der Bedrohung und Verlockung auslöst.
(WDR)
