Originalpremiere: 2015
Deutsche TV-Premiere: 17.04.2016 (arte)
Juan Gabriel Vásquez, Schriftsteller und Verehrer von Gabriel García Márquez, auch liebevoll Gabo genannt, begibt sich auf die Spuren von Gabos Leben und sucht Antworten auf die Frage, wie der Sohn eines einfachen Telegrafisten aus einem kleinen kolumbianischen Dorf es schaffte, mit seinen Werken die westliche Literatur des 20. Jahrhunderts zu verändern. Als Gabriel García Márquez nach einer seiner ersten öffentlichen Lesungen von der Bühne kommt, sieht er, dass seine Frau weint. Das ganze Publikum ist bewegt und ergriffen und befindet sich in einer Art geistiger Schwebe. In diesem Moment begreift García Márquez, dass er mit seiner Literatur etwas erschaffen hat, was es im Spanischen noch nie gegeben hatte. Sein Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" markiert die Geburtsstunde des sogenannten magischen Realismus. García Márquez wächst bei seinen Großeltern in Aracataca auf. Die Großmutter ist extrem abergläubisch. Sein Großvater, ein aufrechter Mann und Bürgerkriegsveteran, spricht viel von seinen Erfahrungen im Krieg und vom Tod. Und so erlebt Gabo eine Kindheit voller Verzauberung und Liebe, die aber gleichzeitig auch eine Art düsteren Schatten über sich trägt. Durch den plötzlichen Tod des Großvaters entwickelt er schon als Kind eine tiefe Angst vor dem Tod. Später verwandelt García Márquez die Wirklichkeit seiner Kindheit in Fiktion. Die Themen und Orte seiner Bücher, die Kriegsgeschichten, die Gespenster seiner Großmutter, all das sind grundlegende Elemente in Gabos literarischen Werken. Der Dokumentarfilm nimmt den Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise durch das Leben des weltbekannten Schriftstellers und zeichnet dessen biografische Stationen nach. Es kommen Freunde, Wegbegleiter und Bewunderer des Autors zu Wort, wie beispielsweise Bill Clinton. Auch García Márquez' oft kritisierte Freundschaft zu Fidel Castro ist Teil des Films.
(arte)