Seine Stimme: unverwechselbar, sie klang nach Hafen und Rauch. Jan Fedder war einer der bestbeschäftigten Schauspieler der Republik. Volksschauspieler? "Mit Fug und Recht", wie er selbst sagte. Am 14. Januar 1955 in Hamburg geboren, war mit seiner Rolle in dem Film "Das Boot" 1981 die Weltkarriere in Hollywood zum Greifen nah. Er aber hielt seinem geliebten Hamburg die Treue. Dort ist Jan Fedder am 30. Dezember 2019 kurz vor seinem 65. Geburtstag nach längerer Krankheit verstorben. Als Dirk Matthies polierte er im "Großstadtrevier" den Ruf der Polizei mehr auf, als jede groß angelegte Werbekampagne es jemals vermocht hätte. Der "Bulle" Matthies war einer, der die Gegenseite mehr als genau kannte, einer, der aus eigener Erfahrung wusste, wie es sich in der falschen Spur lebt. Durch Jan Fedder wurde Dirk Matthies authentisch. Eine astreine Vergangenheit war nie etwas, das beiden wichtig war, die Werte eher: "Kiezianer-Ehre". Jan Fedder hat einen großen Sprung zur Reife als Schauspieler gemacht und war für die literarischen Vorlagen von Siegfried Lenz in den Filmen die ideale Verkörperung: als alternder Taucher, für dessen Darstellung er den Deutschen Fernsehpreis erhielt, als Kapitän des Feuerschiffs oder als Pleitebauer. Diese Typen gehen niemals unter, ohne zu kämpfen. Im hohen Norden war und ist Jan Fedder immer noch eine Institution. Das hat auch Regisseur Fatih Akin zu schätzen gewusst, ein Glanzstück ist Fedders Auftritt in dessen Erfolgsfilm "Soul Kitchen". Als Harry Cliewer zeichnete Jan Fedder das Porträt eines Medienfieslings, der sich ganz plötzlich mit dem Tod konfrontiert sieht: "Stille" heißt der packende Film, sein "bester", wie Jan Fedder selbst klar urteilte.
(NDR)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.01.2015 (NDR)
Cast & Crew
- Regie: Jan Peter Gehrckens