Noch nie war Widerstand so jung. Studierende sowie Schüler, die mangels Stimmrechts kaum Macht in der Demokratie haben, machen mobil. Corona konnte sie nur aufhalten, aber nicht stoppen. Die Generation Greta will die Welt verändern. Vier junge Journalisten aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Bulgarien begeben sich auf eine Reise und versuchen herauszufinden, wo die Konfliktlinien zwischen den Generationen verlaufen. Was will die Jugend? Was wollen die Alten? Wie scharf ist die Trennlinie wirklich? Was hat sich durch die neue Gegenwart verändert oder gar verschärft? Es bleibt eine verkehrte Welt. Dringlicher als je zuvor müssen Schülerinnen und Schüler zu Erwachsenen sagen, dass sie verdammt nochmal Verantwortung übernehmen müssen, dass sie ihren Job machen sollen. Denn an den Problemen, wegen denen Jugendliche weltweit auf die Straße gingen, ändert sich nichts. Die Hütte brennt immer noch, und es reicht nicht, sich ins Nebenzimmer zu flüchten, wie Greta Thunberg einst sagte. Klimakrise, Demokratiekrise, Systemkrise. Bleibt das Gefühl von Gemeinschaft und Empowerment erhalten oder wird gar verstärkt? Wird aus der dezentralen Bewegung die politische Stimme einer Generation - mit Macht und Einfluss? Und wie gehen die jungen Menschen ganz individuell und persönlich damit um? Unabhängig von Corona und seinen Folgen bleiben die wichtigen Fragen: Wer ist diese Jugend? Wie groß sind die Gemeinsamkeiten zwischen den Milieus? Besitzt die Generation Greta eine gemeinsame Erzählung, die weit über jeweilige Landesgrenzen hinausreicht? Der Film bietet eine Vorschau auf die Zukunft. Werden es die zornigen Zwanziger, wie manche Beobachter bereits vor Corona unkten? Er ist aber auch eine Selbstbetrachtung. Wer sind sie wirklich? Wie gehen sie mit ihren Widersprüchen um? Besitzen sie die Kraft und Ausdauer, aus dem Momentum der aktuellen Bewegungen und wahrscheinlichen Umbrüchen dauerhafte Veränderungen zu gestalten? Dazu sprechen die vier Autorinnen und Autoren in ihren jeweiligen Ländern mit Aktivistinnen und Aktivisten, mit Schülerinnen und Schülern und mit Meinungsmachern. Die Autorinnen und Autoren erzählen den Film komplett aus ihrer Sicht. Aus der Sicht der Jugend, deren Zukunft bedroht ist. Dringlich, kämpferisch, zweifelnd. Sie sind gleichzeitig Kommentatoren ihres eigenen Lebens. Denn genau darum geht es.
(3sat)
Länge: ca. 55 min.
Deutsche TV-Premiere: 11.11.2020 (3sat)
gezeigt bei: Wissen hoch 2 (D, 2020)
Cast & Crew
- Drehbuch: Thorsten Berrar