Karims Familie ist von Marokko nach Belgien ausgewandert und Karim lebt in Brüssel. Kaum hat er sein Diplom erhalten, verliert sein Vater seine Arbeitsstelle. Künftig ist es Karims Pflicht, die Familie mitzufinanzieren. Aber er findet keine Stelle, die seiner Qualifikation entspricht. Daher muss er kleinere Jobs übernehmen, die jedoch dem Ansehen der Familie schaden könnten. Zufällig lernt Karim die junge Belgierin Sophie kennen und verliebt sich in sie. Doch Karim liebt auch seine Familie und respektiert die marokkanische Kultur, in der er aufgewachsen ist. Karim lebt in einem maghrebinischen Viertel in Brüssel und sein Umfeld reagiert oft feindselig auf andere Kulturen. Für seine Beziehung zu Sophie befreit er sich vom Gewicht seiner Tradition und bekämpft die Gefahren des alltäglichen Rassismus. Ihre Liebe fordert einige Opfer, sie fordert Geduld und Aufgeschlossenheit. Karim stellt fest, dass nur die Liebe eine Brücke zwischen Tradition und Modernität schlagen kann.
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Zum ersten Mal in der belgischen Film-Geschichte zeigen zwei Regisseure, die selbst Kinder der Immigration sind, die maghrebinische Kultur Brüssels. Sie selbst sagen über den Film: "Wir wollten die Welt zeigen, in der wir leben. Alltägliche Realitäten, unverdrehte und unverformte Tatsachen, wie sie die Medien noch nicht gezeigt haben und von denen die Öffentlichkeit noch viel zu wenig weiß."Taylan Barman ist 1968 in Istanbul geboren. Kurz nach seiner Geburt immigrierten seine Eltern nach Belgien. Er ist mit einer Marokkanerin verheiratet. Im türkisch-marokkanischen Milieu Brüssels fühlt er sich zu Hause.Der in Belgien wohnhafte Mourad Boucif ist 1967 in Derrag (Algerien) geboren und lebte mit seinen marokkanischen Eltern bis zum fünften Lebensjahr in Frankreich. Die Ideen zu seinen Filmen entstehen durch intensives Beobachten seiner unmittelbaren Umgebung, in der er mit den Problemen junger maghrebinischer Immigranten konfrontiert ist. Auch durch eigene Erfahrung weiß er, wie es den Menschen in bestimmten Stadtvierteln Brüssels ergeht.Zusammen mit Taylan Barman drehte Mourad Boucif 1995 den Film "L'amour du désespoir". 1997 folgte "Kamel", der mit dem SABAM Preis (Société Belge des Compositeurs et Editeurs), dem Preis des Goldenen Kamels des Quartier Maritime und dem SACD (Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques) Preis ausgezeichnet wurde."Gibraltar ist weit" wurde auf unterschiedlichen internationalen Festivals für Auszeichnungen nominiert. Auf dem Internationalen Filmfestival in Alexandria erhielt der Film den Preis für den besten Erstlingsfilm, auf dem 8. Festival Jean Carmet den Publikumspreis. Für Mourad Maimuni und Abdeslam Arabaoui gab es Preise für die beste männliche Rolle bzw. für die beste Nebenrolle.Mourad Maimuni,1968 in Brüssel geboren, spielte bereits in den vorangegangenen Filmen der beiden Regisseure die Hauptrolle. Vorher war er Taxifahrer und Handy-Verkäufer.Bach-Lanlee Ba Thi ist die Einzige unter den Darstellern, die Schauspiel studiert hat.Abdeslam Arabaoui verließ Marokko mit 24 Jahren, um Arbeit in Belgien zu finden. Auch er spielte in den vorangegangenen Filmen der beiden Regisseure mit und übernahm jeweils die Rolle des Familienvaters.
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Länge: ca. 106 min.
Deutsche TV-Premiere: 18.05.2004 (arte)
siehe auch: Drehort Brüssel (B, 2001)
Kostenlose Start- und Streambenachrichtigung:
Cast & Crew
- Regie: Taylan Barman, Mourad Boucif
- Drehbuch: Taylan Barman, Mourad Boucif, Gérard Preszow
- Produktion: Hubert Toint
- Produktionsfirma: Saga Film, ARTE Belgien, Radio Télévision Belge Francophone (RTBF), Météore Films, 2M-Soread
- Musik: Abdelli, Thierry Van Roy
- Kamera: Michel Baudour
- Schnitt: Denise Vindevogel
- Maske: Lisa Schonker
- Regieassistenz: Nicola Oliverio
- Ton: Patrick Ghislain, Frédéric Meert