Hamburgs Hütten und Paläste

Jörn Hilms fühlt sich geradezu königlich, wenn er morgens aus seinem Haus tritt. 42 Hektar Parklandschaft und die Elbe liegen vor ihm. Alles perfekt gepflegt von einer Schar von Gärtnerinnen und Gärtnern. Doch genau genommen ist Jörns Palast eine Hütte. 30 Quadratmeter im Erdgeschoss und 20 darüber, wegen der Dachschrägen. Als Makler weiß er jedoch: nur die Lage zählt. Und die könnte exquisiter nicht sein. Das ehemalige Pförtnerhaus liegt hoch über der Elbe mitten in der zauberhaftesten Gartenlandschaft der Stadt, im Jenischpark. Ein veritabler Palast ist das Kloster St. Johannis. Stuck, Erker, Terrassen zum Alsterlauf. Das Kloster ist das Arbeitsrefugium von Architekt Alk Friedrichsen. Der Denkmalspezialist ist geradezu abonniert bürgerliche Paläste in Hamburg. So einen wie ihn die Familie Kasper-Rogosch bewohnt, eines der ältesten Häuser auf der Uhlenhorst. Unter den prunkvollen Stuckdecken sieht es im Wohnzimmer gerade aus wie auf einem Bauernhof. Der elfjährige Jakob fühlt sich nämlich der ländlichen Vergangenheit des ehemaligen Dorfes an der Alster verpflichtet. Nur sein neuestes Hobby erweist sich als knifflig: die Kükenzucht. Paläste zum Wohnen sind allerdings sowieso out, im Trend liegen Hütten. Tiny Houses heißen sie dann. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Vincent Matz und Laura Kaczke bauen zum Beispiel einen alten Linienbus in eine Residenz auf Rädern um. Doch so quadratisch das Gefährt von außen aussieht, beim Einbau stellt sich heraus: Alles ist krumm und schief!...