Deutsche TV-Premiere: 01.10.2010 (arte)
Weil sein Altenheim - 50 Bewohner und 300 Tiere - inzwischen aus allen Nähten platzt und der umgebaute Bauernhof nicht mehr den Anforderungen eines modernen Altenheims genügt, hat sich Franz-Georg Müller, Ende 30 und Juniorchef, zu einem Neubau entschlossen. Hundert Meter vom bisherigen Anwesen entfernt, entsteht auf der grünen Wiese das neue "Haus Müller" mit insgesamt 60 Plätzen. Bauzeit ein knappes Jahr. Kurz vor Weihnachten 2009 findet der von den Bewohnern mit einer Mischung aus Skepsis und Erwartung begleitete Umzug statt. Und doch geht es den meisten bei dem Gedanken nicht gut: "Einen alten Baum verpflanzt man nicht", sagt der Volksmund, und die Pfleger von "Haus Müller" können das bestätigen. Mit Tieren hatten die meisten Bewohner von "Haus Müller" früher nicht viel zu tun. "Ach was", sagt einer, der früher in Dortmund unter Tage gearbeitet hat, "ich hatte höchstens mal Fische." Jetzt kümmert er sich in einer eigenen Voliere um ein alt und grau gewordenes Kakadupärchen. Der liebevolle Umgang mit den Tieren, so scheint es, lässt hier für die allermeisten Menschen den Lebensabend zum spannenden Alltag werden - Dreck, Konflikte, aber auch Streicheleinheiten inklusive. Die Alten halten die Tiere am Leben - und die Tiere ein bisschen auch die Alten, die im "Haus Müller", so erzählen sich die Einheimischen, später sterben als in anderen Einrichtungen. "Die Leute leben hier länger als draußen, auf jeden Fall", sagt Franz-Georg Müller. - Und sie leben glücklicher. Mit überraschenden und anrührenden Bildern erzählt der Dokumentarfilm aus dem Alltag eines Altenheims am Möhnesee - und von dem großen Abenteuer Umzug.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: André Schäfer, Anselm Henkel