"Das schwarze Schaf vom Niederrhein" - so nannte man den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch. Er war der Mann an der Orgel, ein Kammerclown und Kleinkunstmoralist - der "Meister der subtilen Pointe". Hüsch begann seine über fünf Jahrzehnte andauernde Karriere noch als Student in Mainz und wurde von dort aus schnell zu einem der gefragtesten Kabarettisten Deutschlands. Zu seinen Bühneninhalten machte er meistens Anekdoten aus dem eigenen Leben, geprägt von der deutschen Nachkriegszeit, doch immer gespickt mit viel Humor und vorgetragen auf seine ganz eigene, spitzfindige Art. So begleitete er mehrere Generationen von Zuschauern mit Bühnen- und Fernsehauftritten. Gerne amüsierte er sich dabei über die "kleinen Leute". Aber er tat es so liebevoll, dass eben diese sich darin wiederfanden und seine größte Anhängerschaft wurden. Der Filmemacher Lothar Schröder begleitete Hanns Dieter Hüsch auf seiner letzten Tournee im Jahre 2000. Der Film zeigt den Künstler, der von einer schweren Krebserkrankung genesen, sein Publikum zum Lachen bringt, immer zwischen gekonnter Blödelei und feiner Poesie. Aber auch den nachdenklichen Menschen Hüsch, der über sein Leben und seine Fehler spricht. So erzählt Hüsch rückblickend von seinem schicksalshaften Auftritt 1968 auf der Burg Waldeck, als ihn die Linken niederschrien und er sich, tief getroffen, für einige Jahre von den deutschen Bühnen zurückzog. Ebenso offen gewährt Hüsch Einblick in sein Beziehungsleben, spricht von Ehen und Affairen. Anlässlich des Geburtstags von Hans Dieter Hüsch, der am 6.Mai 90 Jahre alt geworden wäre, schaut Lothar Schröders Film zurück auf ein Leben mit Höhen und Tiefen. Es gelingt eine packende Hommage.
(SWR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.04.2000 (WDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Lothar Schröder