"Cry Baby", "Mercedes Benz" und "Piece Of My Heart" - die Blues-Sängerin Janis Joplin ist mit diesen Liedern in die Annalen der Rock-Geschichte eingegangen. 1970 wurde sie zur Legende der Hippie-Bewegung, als sie mit 27 Jahren an einer Überdosis Heroin starb. Regisseurin Amy Berg beschäftigt sich in ihrem Dokumentarfilm nicht nur mit der öffentlichen Wahrnehmung der Rock-Ikone, sondern zeichnet das Charakterporträt eines sensiblen und verletzlichen Menschen. Janis Joplin sang beim Woodstock-Festival, inspirierte eine ganze Generation und ist bis heute Vorbild für Rocksängerinnen weltweit. Mit "Cry Baby", "Mercedes Benz" und "Piece Of My Heart" ist die Blues-Sängerin in die Annalen der Rock-Geschichte eingegangen. 1970 wurde sie zur Legende der Hippie-Bewegung, als sie mit 27 Jahren an einer Überdosis Heroin starb. Regisseurin Amy Berg erzählt mit seltenen und zum Teil unveröffentlichten Aufnahmen Joplins das tragische Leben der Hippie-Ikone und vermittelt ein Charakterporträt eines sensiblen und verletzlichen Menschen, der nicht in seine Umgebung passte. Neben ihren Weggefährten kommt Janis Joplin im Film selbst zu Wort, durch die schmerzhaft-intimen Briefe, die sie ihrer konservativen texanischen Familie, ihren Freunden und Liebhabern schrieb. "Ich fing an zu singen, als ich 17 Jahre alt war. Und ich konnte singen. Das war eine Überraschung", erzählt Janis Joplin zu Beginn des Dokumentarfilms. Joplins ganzes Leben ist von ihrem Talent geprägt, von ihrer musikalischen Begabung, zu der eine drei Oktaven umfassende Stimme gehörte, aber auch von ihrem Gefühl, nicht in das Umfeld zu passen, in das sie geboren wurde. Ihr extrovertiertes Auftreten auf der Bühne, ihr lautes Schreien, ihre auffällige Kleidung sind der eine Pol, die Einsamkeit nach den Gigs, ihre Suchtkrankheit und die Unsicherheit der jungen Frau, die zu Schulzeiten zum "hässlichsten Mann auf dem Campus" gewählt wurde, der andere. Sensibel und mit psychologischem Einfühlungsvermögen, aber auch entlarvend nähert sich die Dokumentarfilmregisseurin Amy Berg diesem tragischen Leben, das auch ein Teil der amerikanischen Zeitgeschichte ist. Berg ist eine Meisterin im Aufdecken der Brüche und Untiefen in der (amerikanischen) Gesellschaft: 2012 rollte sie in "West of Memphis" einen drastischen Justizirrtum auf, in dem drei Männer zu Unrecht wegen Kindermordes verurteilt und 18 Jahre inhaftiert wurden. 2006 wurde sie für ihren Dokumentarfilm "Erlöse uns von den Bösen" zu Missbrauchsfällen in der Katholischen Kirche für den Oscar nominiert. Ihr Film "An Open Secret" von 2014, der sich mit sexualisierter Gewalt und Übergriffen gegen Minderjährige in der Filmindustrie in Hollywood befasst, wurde von der Branche bis zum Weinstein-Skandal 2017 weitestgehend ignoriert. "Der Effekt [...] in diesem Film rührt daher, dass Amy Berg ihre Figur gerade nicht verherrlicht oder verkitscht. Sie montiert ihre Geschichte vielmehr mit einer eher leisen Sympathie und Solidarität, die dem Zuschauer Distanz und die Illusion der Objektivität gewährt. Dies unterscheidet ihren Film angenehm von der Opferverklärung [...]" (Markus Schneider, 14. Januar 2016, Berliner Zeitung) "Es ist ihr Lachen, was in Erinnerung bleibt, ihre kindliche Freude, ihre unverwechselbare brüchige Gänsehautstimme, die zum Weinen bringt. Auf dem nächtlichen Nachhauseweg [...] ertappt man sich beim leisen Summen von "Me & Bobby McGee". Mit einem dicken Kloß im Hals." (Margret Köhler, 25. Oktober 2015, Abendzeitung)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 100 min.
Offizieller Kinostart: 14.01.2016
Offizieller Kinostart Produktionsland: 27.11.2015 (USA)
Kinostart international: 08.10.2015 (I)
Deutsche TV-Premiere: 13.09.2016 (Family TV)
gezeigt bei: Sternstunde Musik (CH, 2013)