Weitere Titel:
JCVD - Jetzt erst recht
Le rois des belges
JCVD - Jetzt erst recht
Le rois des belges
Originalpremiere: 2008
Deutsche TV-Premiere: 18.10.2009 (AXN)
FSK 16
Einst ein gefeierter Action-Star, ist JCVD (Jean-Claude van Damme) nun am Ende. Der ganze Reichtum ist dahin, das Sorgerecht für seine geliebte Tochter bekommt die Exfrau zugesprochen, und eine letzte akzeptable Rolle verliert er ausgerechnet an Steven Seagal. JCVD reist von Los Angeles in die Heimat zurück, wo er sich ein gnädiges Schicksal erhofft. Es kommt anders. Als JVCD auf dem Postamt eine Überweisung abholen will, findet er sich urplötzlich in einer Geiselnahme wieder. Für Polizei und Medien ist der Schuldige schnell gefunden. Die ergrauten Eltern von JCVD beschwören ihren Sohn, die Geiseln freizulassen und von seinem zerstörerischen Lebenswandel abzukehren. Derweil nimmt der missverstandene JCVD in der Post die undankbare Aufgabe in Angriff, die Geiseln zu retten. Jean-Claude van Damme in der Rolle seines Lebens. Zwar mag dem belgischen Kinoexport ein ähnlich unerfreuliches Schicksal erspart geblieben sein. Doch wie van Damme sich in dieser überraschend verschmitzten Mischung aus Thriller, Drama und Satire über sein Schaffen und sein Image mockiert, lässt den vermeintlichen Schlägertypen in ganz neuem Licht erscheinen. Neben gänzlich unerwarteter Selbstironie zeigt er - vielleicht zum ersten Mal in seiner langen Karriere - schauspielerisches Talent.
(SRF)
Hintergrund: Jean-Claude Van Damme spielt sich selbst in dieser französisch-tunesischen Tragikkomödie von 2008. Das war das Grundkonzept für den Streifen. Regisseur Mabrouk El Mechri, der das zugrundeliegende Drehbuch zunächst umschrieb und sich dazu vorab mit Van Damme zum Austausch traf, legte nicht viele Dialoge für den Hauptdarsteller fest, er wollte Van Damme nicht mit Worten einschränken, da er "seine eigene Musik" habe. Der Kommentar in der Eingangsszene, in der der Hauptdarsteller erklärt, dass er nicht fähig sei, die Szene in nur einer Einstellung durchzuspielen, kam improvisiert zustande, zum Teil als Antwort auf die Idee von Regisseur Mabrouk El Mechri hin, der die Sequenz in nur einem Shot aufnehmen wollte. Die Proben für das ganze Intro dauerten eine ganze Nacht und es wurden 4 bis 5 Einstellungen. Wie El Mechri auf dem Filmfest in Toronto verlauten ließ, waren etwa 70 Prozent des Films nach Drehbuch entstanden, 30 Prozent durch Improvisationen der Schauspieler. So ist zum Beispiel die gesamte Szene im Taxi komplett aus dem Stegreif erfunden. Die einzige Regieanweisung für Van Damme war, nett zur Fahrerin zu sein, egal, was sie sagen würde. Kritik: "Mit viel Mut zur Selbstironie zeigt der Film einen Mann von der Straße, der in eine Pechsträhne geraten ist und nun halbwegs gute Miene zum bösen Spiel macht. Klug konstruiert, geprägt von einem Hauptdarsteller, der sich endlich als Schauspieler zu erkennen gibt." (Lexikon des internationalen Films) "Ganz klar: Van Dammes bester Film! Keine 'ironische' Selbstdemontage, aber ein ehrliches Resümee über den Stand der Dinge. Der Rest ist eine feine B-Film-Hommage an Sidney Lumets 'Hundstage'." (cinema.de) "Einen bemerkenswert tiefen und selbstironischen Blick in die eigene Gefühlswelt gewährt der flämische Action- und Martial-Arts-Star Jean Claude Van Damme in diesem atmosphärisch dichten Belagerungsthriller um einen Bankraub unter schlechten Vorzeichen und den Versuch eines einfachen Mannes, darin den Kopf über Wasser zu halten. Kein 'Stirb langsam' mit einem strahlenden Helden, sondern ein realistisch anmutender Kriminalfilm mit Einblicken in die Seele eines Stars, hoher Spannung und jeder Menge schwarzer Komik. Schwer hitverdächtig." (kino.de)
(Tele 5)