Er ist einer der Giganten der Wissenschaft und war seiner Zeit weit voraus: Johannes Kepler. Kaum jemand weiß, welche dramatische Geschichte hinter Keplers bahnbrechenden Entdeckungen steckt. Erstmals erzählt eine Dokumentation, wie der Astronom in Zeiten von Krieg, Verfolgung, Chaos und Aberglaube vor 400 Jahren das Weltbild revolutionierte und Türen aufstieß in die Epoche der modernen Wissenschaft. Johannes Kepler gehört neben Galilei und Newton zu den Begründern der modernen Naturwissenschaft. Noch heute zählen seine Gesetze der Planetenbewegung zu den Grundlagen der Astronomie. Doch hinter seinen Entdeckungen steckt eine zutiefst dramatische Lebensgeschichte. Keplers Weg zum Weltruhm beginnt mit einem Schicksalsschlag. Im Zug der Gegenreformation wird der Protestant 1600 aus Graz vertrieben. Schutz findet er in Prag am Hof von Kaiser Rudolph II., wo ihn der dänische Astronom Tycho Brahe in sein Forschungsteam aufnimmt. Brahe ist der bedeutendste Astronom seiner Zeit, Kepler steigt vom Provinzmathematiker ins Epizentrum der internationalen Topforschung auf. Er hat Zugang zu Brahes einmaligem Schatz empirischer Daten und wird, als Brahe überraschend stirbt, sein Nachfolger als "kaiserlicher Hofastronom". Kepler will die Daten und die damals gängigen Vorstellungen vom Kosmos in Einklang bringen. Dabei muss er jahrhundertealte Dogmen über Bord werfen, vor allem die Vorstellung von der Erde als Mittelpunkt des Universums. Nach und nach entwickelt er eine völlig neue Kosmologie, die Planeten erstmals als Körper beschreibt, die nach universellen Gesetzen um die Sonne kreisen. Ein jahrelanger Erkenntnisprozess - denn Intrigen der Brahe-Familie, persönliche Tragödien und historische Umwälzungen behindern seine Suche nach dem Bauplan des Kosmos. Es ist ein packendes Doku-Drama über die fruchtbarste Zeit im Leben des Astronomen Johannes Kepler. Hauptdarsteller Christoph Bach erweckt einen Getriebenen zum Leben, der die letzten Geheimnisse des Universums entschlüsseln wollte. Renommierte Forscherinnen, wie die Kepler-Biographin Ulinka Rublack und die Astrophysikerin Suzanna Randall machen anschaulich, wie revolutionär Keplers Erkenntnisse waren.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 02.12.2020 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Christian Twente
- Drehbuch: Susanne Utzt, Christian Twente
- Produktion: Daniel Sich, Stefan Schneider, Gruppe 5 Filmproduktion GmbH
- Produktionsauftrag: SWR
- Musik: Claude Chalhoub
- Kamera: Adrian Huber
- Schnitt: Josef van Ooyen