Deutsche TV-Premiere: 31.03.2024 (arte)
In "Die sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze" hat Joseph Haydn die Not des gewaltsam zu Tode gebrachten Menschen auf erschütternde Weise in Musik gesetzt. Haydn schrieb die Passionsmusik für Orchester im Auftrag eines andalusischen adligen Priesters, die erste verbürgte Aufführung fand am Karfreitag 1787 in Cádiz statt. Jeder Satz ist auf eine der sieben in der Passionsgeschichte überlieferten Äußerungen Jesu am Kreuz komponiert, von "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" bis "In deine Hände Herr, befehle ich meinen Geist". Obwohl diese Musik absolut über der Zeit steht und nicht einmal der zugrundeliegenden Worte bedarf, um unmittelbar verstanden zu werden, ist es doch hilfreich, sie zur Gegenwart in Beziehung zu setzen und gewissermaßen zu paraphrasieren. Deshalb hat Vladimir Jurowski sechs Komponistinnen und Komponisten eingeladen, jeweils ein kurzes Orchesterstück zu komponieren, das, wie Haydn in seinen "Sieben letzten Worten", die Erfahrung von Tod, Zerstörung und Unterdrückung zum Vorwurf nimmt. Alle sechs Komponistinnen und Komponisten kommen aus Ländern, in denen die Menschen exzessiver Gewalt ausgesetzt sind, wie der Ukraine, dem Iran oder Belarus. Die Kompositionen werden im Rahmen des Konzerts uraufgeführt. Aufzeichnung am 03. April 2023 aus der Philharmonie Berlin.
(arte)
Cast & Crew
- Produktion: UNITEL
- Musik: Joseph Haydn, Vladimir Jurowski, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin