Franz ist Ende 40. Er hat etwas erreicht und lebt mit seiner Familie in einer hochgerüsteten Eigentumswohnung in einer guten Gegend. Niemand soll ihn hier stören. Franz ist unabhängig und stolz darauf. Seine Wohnung ist sein Bau. Was er bald merkt: In seinem Bau ist er nicht allein. Anfangs verlässt Franz hin und wieder seine Wohnung. Draußen fühlt er sich beinahe befreiter als in der Abgeschlossenheit seines Hauses. Die Angst um seinen Bau treibt ihn um, doch zunächst betritt er ihn nicht mehr. Er beobachtet den Eingang von außen und stellt immer wieder neue Betrachtungen darüber an, ob er hier draußen nicht eigentlich sicherer wäre. Denn nur von draußen kann er die Perspektive potenzieller Gefahrenquellen nachvollziehen. Franz will hinein, doch die Angst, dabei gesehen zu werden, seine Sicherungen und Tarnungen zu verraten, hält ihn ab. Er bleibt lange draußen - und wird überfallen. Franz verliert seinen Job. Seine Familie verschwindet. Vollkommen entkräftet kehrt er schließlich in seine Wohnung zurück. Ein Geräusch schreckt ihn auf. Er versucht es zu ignorieren, aber er spürt immer mehr, dass er nicht allein ist. Irgendjemand ist in seinem Bau. Franz will sich verteidigen, will das Geräusch, den Eindringling finden. Franz verändert sich, wird härter, will sich wehren. In seinem Kampf gegen die Bedrohung beginnt er, anfangs unmerklich, dann aber immer konsequenter, mit der Zerstörung dessen, was ihm am liebsten ist. Doch er entdeckt den Eindringling nicht. Er verfolgt ihn - und wird selbst zum Verfolgten. Schließlich stehen sie sich gegenüber: der Eindringling und Franz …...
(arte)
Regisseur Jochen Alexander Freydank gewann 2009 für seinen Kurzfilm "Spielzeugland" den Oscar. Mit seinem ersten Kinofilm "Der Bau" nimmt er sich eine bislang unverfilmte Erzählung Franz Kafkas vor und inszeniert damit die Geschichte einer Verwandlung und einer Paranoia. "Der Bau" ist ein Film über Isolation, Angst und Einsamkeit in unserer Zeit und verwendet die Originalsprache Franz Kafkas. Von der ersten Drehbuchfassung bis zur Weltpremiere vergingen zehn Jahre.
(ARD)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 09.07.2015
Deutsche TV-Premiere: 01.02.2017 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Jochen Alexander Freydank
- Drehbuch: Jochen Alexander Freydank
- Produktion: Corona Bellin, Dirk Funke, Mephisto Film, Saarländischer Rundfunk, Jochen Alexander Freydank
- Produktionsauftrag: SR
- Musik: Rainer Oleak
- Kamera: Egon Werdin
- Schnitt: Philipp Schmitt
- Maske: Wolfgang Böge, Ragna Jornitz
- Kostüme: Heike Fademrecht
- Regieassistenz: Corona Bellin, Lydia Bruna
- Ton: Markus Glunz, Simon Hauswirth, Kai-Uwe Koch, Sven Serfling, Jörg Wiegleb
- Spezialeffekte: Philipp Bontemps, Stefan Jürgens, Simon Kleineberg
- Distribution: Neue Visionen Filmverleih