Kalte Küsse

Leichen sind kein schöner Anblick - das weiß Kommissarin Beate Stein nur zu gut, denn obwohl sie erst seit wenigen Jahren bei der Hamburger Mordkommission ist, hat sie schon mehr als genug davon gesehen. Doch diesmal ist Beate Stein zutiefst geschockt von dem Anblick, der sich ihr bietet: Säuberlich in Einzelteile zerlegt findet sie den Körper des Computerfachmannes Klaus Pape in der Tiefkühltruhe seines Hauses. Papes Ehefrau Silke und die sechsjährige Tochter Mirjam sind spurlos verschwunden. Hat Silke Pape ihren Ehemann getötet? Die selbstbewusste Kommissarin beginnt, gemeinsam mit ihrem Kollegen Weber und mit Unterstützung des ehrgeizigen Staatsanwalts Dr. Kühn zu ermitteln. Die Recherchen führen Beate und ihren Kollegen in die höchsten Kreise der gutbürgerlichen Hamburger Gesellschaft, aber auch ins halbseidene Rotlichtmilieu. Im Fall Pape berühren sich die Extreme. Bei einem Besuch der Polizisten bei Silkes wohlhabenden Eltern zeigt sich der Vater, Professor Wessel, ein angesehener und einflussreicher Jurist, schroff und abweisend. Für ihn und seine Frau existiert weder der Schwiegersohn noch Silkes Schwester Eva, die mit den Eltern radikal gebrochen hat und als Domina arbeitet. Beate beginnt zu ahnen, dass diese Familie ein Geheimnis verbirgt, und ihre Ermittlungen lassen einen furchtbaren Verdacht aufkommen: Vieles deutet darauf hin, dass Klaus Pape seine kleine Tochter sexuell missbraucht hat und deswegen von seiner Frau getötet wurde. Die Fahndung nach Silke läuft auf Hochtouren, und als sie schließlich in einem Hotel aufgespürt wird, versucht sie, sich durch einen Selbstmordversuch der Verhaftung zu entziehen. Mit Hilfe seiner weit reichenden Beziehungen sorgt Dr. Wessel dafür, dass seine Tochter in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird und somit weiteren polizeilichen Verhören entzogen ist. Der Mordfall Pape gilt damit offiziell als abgeschlossen und geklärt. Doch dann taucht plötzlich eine zweite zerstückelte Leiche auf. Es handelt sich um einen Händler von Kinder-Pornos, und das gerichtsmedizinische Gutachten weist auf ein und denselben Täter hin. Silke Pape ist demnach unschuldig. Aber warum darf Beate dennoch nicht mit ihr sprechen? Und wer ist der wahre Täter? Die Kommissarin nimmt die Untersuchung wieder auf. Sie will dem Geheimnis der undurchschaubaren Familie Wessel unbedingt auf die Spur kommen. Als Beate unbefugt in die psychiatrische Klinik eindringt, findet sie eine durch Medikamente völlig apathisch gewordene Silke vor. Die einzige Person, die der Kommissarin jetzt noch bei der Aufklärung des Falles helfen kann, ist Silkes Schwester Eva. Es gelingt Beate, Eva zur Mitarbeit zu bewegen und die beiden Frauen beschließen, Silke aus der Psychiatrie zu entführen. Doch die Wahrheit, die Beate schließlich auf Grund der Aussagen Silkes und auch Evas ans Tageslicht bringt, ist schrecklicher als alles, womit die Kommissarin in ihrer bisherigen Laufbahn konfrontiert wurde ...