Vor dem tristen Hintergrund einer Leipziger Winternacht erzählt "Katze im Sack" in episodischer Form eine tragische Dreiecksgeschichte. Die exzentrische Kellnerin Doris und Ralf Brockmann, Spezialist für Videoüberwachungssysteme, führen eine eigenartige, zerbrechliche Beziehung, irgendwo zwischen einem Vater-Tochter-Verhältnis und einer intimen Freundschaft. In sexueller Hinsicht hat man sich auf voyeuristische Rituale geeinigt - Berührungen oder echte körperliche Nähe gibt es nicht. Brockmann ist jedoch erfüllt von der Sehnsucht nach einer "normalen" Beziehung. Er liebt Doris und hat Angst, sie zu verlieren. Im Zug lernt Doris den charmanten Herumtreiber Karl kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Das Interesse geht so weit, dass sie sich auf spielerische Weise gegenseitig beklauen. Da Doris Karls Ausweis hat, bleibt ihm nichts anderes übrig, als in Leipzig einen Zwischenstopp einzulegen. Karl findet Doris in der Kneipe, in der sie jobbt, und wird offensiv, doch Doris distanziert sich und erteilt ihm eine Abfuhr, die gar nicht so endgültig gemeint ist. Die beiden schließen eine Wette ab, die nur den Anfang bildet für eine Nacht voller zufälliger Begegnungen und unerfüllter Sehnsüchte.
(hr-fernsehen)
"Katze im Sack" ist der Debütfilm von Regisseur Florian Schwarz, mit dem er 2004 sogleich den renommierten "First Steps Award" für Nachwuchsfilme gewann. Der Film lief 2005 bei den Berliner Filmfestspielen in der Reihe "Perspektive Deutsches Kino". Beim Max Ophüls-Festival 2005 in Saarbrücken wurde sowohl Autor Michael Proehl - für das beste Drehbuch - als auch Fabian Römer - für die beste Filmmusik - ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit des hr mit dem Team Florian Schwarz/Michael Proehl ging nach "Katze im Sack" weiter: Mit "Das Schneckenhaus" (2006) drehte Schwarz seinen ersten Fernsehfilm für den hr und mit "Tatort: Waffenschwestern" zwei Jahre später auch seinen ersten hr-"Tatort".
Länge: ca. 86 min.
Deutscher Kinostart: 07.04.2005
Deutsche TV-Premiere: 02.05.2007 (arte)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Florian Schwarz
- Drehbuch: Michael Proehl
- Produktion: Thomas Bartl, Alexander Bickenback
- Musik: Fabian Römer
- Kamera: Philipp Sichler
- Schnitt: Florian Dechsler
- Ton: Thomas Knop
- Spezialeffekte: Steffen Hacker