Deutsche TV-Premiere: 31.10.2017 (arte)
Als die Sowjetunion noch existierte, begeisterte er Millionen, und sein Konterfei fand sich überall von der Kaffeetasse bis zum Klassenzimmer: Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin. Doch wie steht es heute um das Ansehen des Vaters der Sowjetunion, nach Ende des staatlich verordneten Personenkults? Filmemacher Sven Jaax begibt sich auf eine Reise zu den wichtigen Stationen aus Lenins Leben, beginnend mit dem Mausoleum in Moskau. Dabei werden Menschen besucht, die ihn als barbarischen Despoten verachten, und Anhänger, die ihrem Idol bis heute bedingungslos die Treue halten. Der kommunistische Lokalpolitiker Andrej Jasow ist sich sicher, dass seine Heimatstadt St. Petersburg irgendwann wieder "Heldenstadt Leningrad" heißen wird. Metropolitan Anastasi von der russisch-orthodoxen Kirche in Lenins Geburtsstadt Uljanowsk dagegen weiß noch gut, wie nach der Oktoberrevolution Gotteshäuser zerstört und Geistliche ermordet wurden. Alexander Schaburow lässt den Vater der Revolution sich ruckelnd im Grabe umdrehen der Künstler versucht, mit schrägen Aktionen wie diesen die Erinnerung lebendig zu halten. Für Lenin-Double Viktor Popow hingegen laufen die Geschäfte so schlecht, dass er auch als James Bond oder Michael Jackson auftreten muss. Bei den chinesischen Touristen, die zu Tausenden nach Moskau kommen, erfreut sich Wladimir Iljitsch aber ungebrochener Beliebtheit der echte allerdings. Wandelt sich Lenin also langsam vom ewigen russischen Übervater zur unsterblichen Touristenattraktion? Die Dokumentation "Keine Ruhe für Genosse Lenin" folgt den Spuren des Revolutionärs und ermöglicht eindrückliche Einblicke in das Russland von heute.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Sven Jaax